Donnerstag, 14. November 2013
Bagatelle 207 - Die letzte Rote
Gerade weil mir oft deutsche Sprach- und Schreibfehler unterlaufen, würden Sie vermuten daß ich meinte: die letzte Rose, wobei man an das bekannte Lied denken kann das in der Vergangenheit so wunderbar von einem der meist unterschätzten deutschen Sänger vertont wurde, nämlich von Rudolf Schock. Unterschätzt weil er es wagte auch mal was leichteres zu singen statt immer Mozart-Arien oder Schubert-Lieder, was er übrigens sehr gut konnte. Aber kehren wir zurück zum eigentlichen Thema dieser Bagatelle: das Rote.

Heute schreiben wir den 14. November. Noch einige Seufzer und das Jahr ist dahin. Der Sankt Martin ist inzwischen wieder heimgekehrt und sein Vetter, der Sankt Nikolaus, steht gerade vor der Tür. Die Tage sind nach allen Heiligen und Seelen kurz und trübe und die menschliche Stimmung hat sich daran angepaßt. Man beklagt sich über den dauernd fallenden Nieselregen und wenn es denn mal trocken ist leiden wir unter den ersten Nachtfrost.

Dennoch gibt es auch in diesen düsteren Tagen um unser Haus herum Blumen die nicht aufhören uns zu beglücken mit ihren roten Blüten. Zum Beispiel unsere Hintermauergladiole. Im Sommer noch ausgegraben und irgendwo anders im Garten verbuddelt wegen Hintermauerbauarbeiten. Als diese zur Zufriedenheit aller abgeschlossen waren, kam die Gladiole auf ihren alten Platz. Und siehe da: sie hört nicht auf uns ihr Rot zu schenken. Bis auf den heutigen Tag. Wenn wir sie lassen - und das tun wir - blüht sie noch bis in die Weihnachtszeit.
Und da ist auch noch die vielgeschmähte, ordinäre Geranie oder Geranium wie wir sie nennen. Sie möge vielleicht nicht aussehen wie eine Orchidee, ihr Bemühen aber uns sogar Mitte November ihr herrliches Rot zu zeigen kann man nicht genug loben.








Der Garten rundum unseren Hof ist allmählig auf den kommenden Winter vorbereitet. Bei uns kann alles Dürre und Vertrocknete ruhig liegen bleiben. Es sorgt für eine wohlwollende Decke sagte ein Igel zu mir der eine Winterschlafstätte suchte. Nur das Eichenblatt auf dem Rasen wird entfernt und an einem sonnig kalten Wintertag zusammen mit anderen brennbaren Überbleibseln verbrannt. Und einige Singvögel, die sich erkundigen ob der Winterfutterplatz schon installiert ist, melden daß sie der Zukunft vertrauensvoll entgegen sehen können.

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