Freitag, 20. Juli 2018
Bagatelle 318 - Hitze und Durst
Ganz Europa leidet jetzt unter der trocknenden Hitze. Und das schon so lange! Was schlimmer ist: das Ende, sagen die allwissenden Meteorologen, ist noch nicht in Sicht.


Wir denken schon an den heißen und dürren Sommer 1976. Sie wissen es vielleicht noch: Wochen lange konnten unsere beiden Söhne, damals noch jung und unbesorgt, unbekleidet rundum unseren Bauernhof umher laufen und spielen was das Zeug hielt. Und die Wetterfahne drehte sich erst als die Schulferien zu Ende waren.


Heute sieht’s ähnlich aus. Die Natur rings herum smachtet nach Wasser (so singt Haydns Jahreszeiten Tenor), die Wiesen verdürren zunehmend, der Mais versäumt zu wachsen, die Kartoffel- und Rübenernte droht zu misslingen, die Kühe kehren am liebsten zurück in den Schatten bringenden Stall, wo sie von ihren Landwirten mit Futter versorgt werden das eigentlich für den Winter gedacht war.


Aber es sind nicht alles Bekümmernisse und Qualen. Die Urlauber und Schwimmbadbetreiber freuen sich übers Wetter und Recht haben sie. Aber für uns zurückgebliebene Nicht-urlauber, die wir zu Hause vergebens eine kühles Plätzchen suchen, bleibt die Frage und Bitte: wie lange dauert das alles noch? Wir freuen uns schon auf den ersten Regentag der bestimmt kommt und hoffen zugleich dass es dann auch nicht wieder zu viel vom Guten ist.


Bis es so weit ist, müssen wir uns mit Worten und gutem Rat helfen. Wir können uns natürlich zurückziehen in die nahe gelegenen schattigen Laubwälder. Wir können auch, was ich uns raten würde, uns hinsetzen und eine verkühlende Bagatelle schreiben. Zusammen mit Bildern von Wasserfluten Babylons welche von Wasserkanonen abgefeuert werden. Wir schauen so lange hin bis wir uns verkühlt haben.



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