Freitag, 11. Januar 2019
Bagatelle 328 - Hoch- und niedrig Wasser
Vor kaum Monaten, so kurz ist’s her, war das Rheinwasser so niedrig, dass die Schifffahrt Mühe hatte – auch halbwegs geladen – ihr Heimziel zu erreichen. Die Pegelstände waren so niedrig wie nie zuvor. Ich sah es, als ich während einer Radtour die Rheinbrücke bei Rees überquerte, mitten auf der Brücke anhielt, die Tiefebene fotografierte und mich sehr verwunderte.

Ein wunderbarer Herbsttag war es, dieser goldener Oktobernachmittag. Mitten auf der Brücke sah ich Richtung Ost die Kleinstadt Rees; in die andere Richtung, nach Westen, floss der Rhein leise und ruhig dahin. Das heißt: das noch im Flussbett verbleibende Restwasser. Ich merkte auch sofort, dass je weniger das Wasser, je kürzer die Bagatellsätze werden.

Jetzt, Anfang des neuen Jahres, hat sich die Rheinwasserlage ziemlich normalisiert. Und auch die Sätze haben wieder ihre gewöhnliche Länge. Jetzt aber sehe ich, wenn die ARD uns benachrichtigt, wie sich die Schneemassen in Bayern und sonstigen Alpenregionen häufen. Der örtliche Bürgermeister meldet, dass in seinem Salzburger Land in einigen Tagen so viel Schneekristalle eingetroffen sind wie sonst in drei Monaten. Wie soll das enden?
So fragen sich auch die Urlauber die notwendigerweise Ihre Ferien um einige Tage verlängern müssen weil sie das Dorf nicht verlassen können. Und wir, die wir auf einer Rheinbrücke stehen, fragen besorgt was demnächst geschieht wenn all dieser Schnee zu uns an den Unterrhein kommt.

Der Klimawandel, so spricht der Experte, besorgt uns übergroße Schwankungen in der Wetterlage. Die eine Woche klagen die Schiffer über die niedrigen Wasserpegelstände und einige Wochen später sorgt der Schneeschmelz vielleicht für rheinisches Hochwasser.





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