Sonntag, 24. Januar 2021
Bagatelle 356 - Unerwartete Begegnung
Gemeindebüro
Evangelische Kirche Werth
Binnenstraße 19


Geehrte Frau / geehrter Herr,

Am späten Samstagmittag, den 3. Juni diesen Jahres, also in 2017, kam ich auf einer meinen Radfahrtouren zufälligerweise in Werth, wo bei der Evangelischen Kirche gerade der Herr Pfarrer einen Vater und dessen Tochter (anscheinend die Braut) einlud die schon volle Kirche zu betreten.

Eine (einfache) Kamera ist immer dabei. Daher war ich so frei (wofür ich um Entschuldigung bitte) ein Paar Bilder außer- und innerhalb der Kirche zu machen. Ich tat es still und leise; außer der Frau Küsterin die sich hinten in der Kirche aufhielt, hat wahrscheinlich niemand es bemerkt.

Als Entschuldigung hierbei einige Bilder. Ich könnte mir vorstellen dass ich dem Brautpaar hiermit eine kleine Freude machen kann.

Mit freundlichen Grüßen,


Terra, ein unbekannter hollaendischer Radfahrer








Nachschrift Anno 2021: So kann's also gehen. Unbekannte und unverhoffte Begegnungen woran man sich gerne erinnert. Vor allem in diesem Covid-Jahr wo eine volle Kirche undenkbar scheint.

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Samstag, 21. September 2019
Bagatelle 339 - Schreibstubmöbel
Wer hat je behauptet, daß jede Bagatelle eine Welt voller Freude und Fröhlichkeit repräsentieren sollte? Oder daß der Inhalt jedes bagatellarischen Textes uns allen Zeuge einer humorvollen und spitsfindig-menschlichen Gesellschaft sein lassen will? Derjenige, der dies alles in voller Ernst verbreitet hat, möge sich für eine Weile in die Ecke stellen um sich seines unpassenden Benehmens bewußt zu werden. Denn die Wahrheit ist eine andere. Obwohl wir, selbstverständlich aus zuverlässiger Quelle, wissen, daß – nur ein Beispiel - ein gewisser Herr Justus Oberwasser zu Wolfenbüttel, der sich hier auf blogger.de verirrt hatte und der zufälligerweise bei den Bagatellen landete, sich beim Lesen ab und zu ein kleines Lächeln nicht verkneifen konnte.

Manche Bagatelle ist zwar qua Inhalt und Subjekt so alltäglich, daß einem die Lust zum Lesen beinahe vergeht. Und die unzutreffende Art und Weise mit der mit der deutschen Sprache umgegangen wird, ist derart verwerflich, daß nicht nur der Autor sondern auch der Leser sich schämen sollte. Hierbei geschehen.

Trotz alledem möchte ich Ihnen hierbei die alberne Geschichte meines Schreibtisches samt Schreibstuhl erzählen. Ein noch alltäglicheres Thema gibt es nicht. Ich füge zwei Lichtbilder bei, so daß Sie sich ein Bild machen können. Sowohl der Schreibtisch als auch der Schreibstuhl stammt von meinem schon vor Jahren verstorbenen Vater. Der war beruflich auf dem Rathaus in unserer Gemeinde tätig. Unter anderem als Empfänger der hiesigen Gemeindesteuer. Gemeindemitglieder konnten tagsüber bei ihm auf dem Rathaus ihre Schuld bezahlen. Und wenn sie tagsüber besseres zu tun hatten, konnten sie am Abend auch bei uns zu Hause ihre Gemeindesteuerschuld tilgen. In unserem Haus hatten wir dafür ein spezielles Zimmer, das wir „das Kontor“ nannten. Da befand sich dieser Schreibtisch. Mein Vater saß auf dem Schreibstuhl dahinter und der zahlende Mitbürger stand davor. In der einen Hand die Mütze und in der anderen entweder das zu bezahlendes Geld oder eine Bittschrift um Erlaß der Schulden.

Nach meinem Vaters Tod sind diese altmodische Schreibstubmöbel in mein Haus gelandet. Und zwar in mein Arbeitszimmer. Sie passen dort überhaupt nicht, aber wer will solch einen alten abgenutzten Schreibtisch samt Stuhl? Nur einer wie ich der teuere Erinnerungen an das Stück hat. Und schon gar wenn es so eine Geschichte mit sich trägt.

Auf zwei Sachen möchte ich hinweisen.
(1) Rechts am Stuhl, irgendwo unter der Armlehne, wird eine fremde Höhle sichtbar. Während der letzten Kriegstage ist unser Dorf um März 1945 schwer bombardiert worden. Von unserem Haus stand nach dem Bombardement nur noch die vorderste Hälfte. Überall fanden wir Spuren der Granatscherben. Eine traf den Schreibtischstuhl. Und, wenn wir die Familiengeschichte glauben können - mir ist es auch nur erzählt worden – ist das bis auf den heutigen Tag sichtbar. Wenn Sie wollen: ich kann Ihnen die Wunde an der Stuhllehne zeigen.
(2) Glauben Sie bitte nicht, dass mein Schreibtisch immer so aufgeräumt aussieht. Wie sonst im Arbeitszimmer sieht meistens alles ziemlich chaotisch aus. Nur, wenn ich was suche, weiß ich es zu finden. Das schon.





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Mittwoch, 31. Juli 2019
Bagatelle 337 - Hitzewelle
Zu nichts kommt man mehr. Ich meine: jetzt, bei dieser immer andauernden Hitzewelle. Die geringste Bewegung und die kleinste Anstrengung genügt um tausende Schweißperlen zu verbreiten. Sogar das Schreiben einer einfachen, kleinen Bagatelle fällt mir schwer.

Jetzt aber – Schade nur, dass es fast zu spät ist - habe ich eine Lösung gefunden. Aus meiner Fotosammlung habe ich mir eines der kältesten Fotos ausgesucht. Das steht jetzt, so groß wie nur möglich, auf meinem Monitorschirm. Mit den nackten Füßen in einem mit Eiswürfeln und kaltem Wasser versehenem Eimer setze ich mich in einer Entfernung von 1.5 Meter vor dem Bildschirm und schaue hin. So lange bis einem die Kälte des Fotos überwältigt und die Abkühlung schließlich mein Gehirn erreicht. Herrlich!

Hier unten etwa steht mein kaltes Foto. Wenn Sie mögen kopieren Sie es und nützen Sie es für Ihren eigenen Bedarf. Aber, bitte Vorsicht, verkühlen Sie sich nicht!


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Freitag, 28. Juni 2019
Bagatelle 336 - Jubiläum
Genau vor 10 Jahren, am 26. Juni 2009, wurde hier auf blogger.de, als eine der ersten, Ihnen die unterstehende Kurzgeschichte präsentiert. Daher dieses kleine, unwichtige, Jubiläum.
Der Beitrag wurde 1254 Male gelesen.



MUTIG!



Ein verlassenes Maisfeld an einem dunklen Vorweihnachtstag bildet Rahmen und Hintergrund für eine besondere Leistung. Dem Anschein nach ist diese Amazone auf ihrem kleinen Schimmel allein auf weiter Flur. Aber es trügt: sie bildet das Schlusslicht einer großen Schar Reiter die zusammen eine Treibjagd abhalten. Die restlichen Reiter, voran der Jagdleiter mit der Hundemeute, sind ihr voraus geritten. Nur Sie und ich, Leser(in) und Autor nebst Fotograf, sehen was hier abläuft. Wir sind die einzigen die das Geheimnis dieses Bildes kennen.

Die Hauptperson ist zweifellos der kleine Schimmel. Und obschon das Bild ihn nicht von seiner schönsten Seite zeigt – der krumme Rücken zum Beispiel ist in Wirklichkeit weit weniger krumm – imponiert er uns sehr.
Zwischen dem Maisfeld und der Wiese vor unseren Augen liegt, fast unsichtbar, ein breiter Graben den es zu überspringen gilt. Sehen Sie was das kluge Pferd macht: es markiert mit den Augen genau die Stelle an der anderen Seite des Ufers wo es aufsetzen will. Es spannt seinen Rücken und angefeuert mit den Hinterbeinen geht der Sprung los. Unverfroren, mutig, vertrauend auf das eigene Können.

Und die Reiterin? Sie ist dem Mut und der Treue des Pferdes völlig übergeliefert und zeigt das auch auf dem Bild. Natürlich flüstert sie ihm anspornende Worte zu und versucht sich só zu halten dass sie, sozusagen, dem Schimmel nicht im Wege sitzt. Die Amazone ist in diesem Augenblick unwichtig und sie weiß es.

Nach einem winzigen Augenblick sind Pferd und Reiterin wohlbehalten am anderen Ufer gelandet. Und nach drei Sekunden wird versucht die restlichen Reiter zu Gesicht zu bekommen. Die Belohnung für den Schimmel, einen Zuckerwürfel, bekommt er nachträglich von uns.



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Mittwoch, 26. Juni 2019
Bagatelle 335 - Synchronizität
Unter Synchronizität versteht man üblicherweise das Phänomen wobei zwei vollkommen unterschiedliche Begebenheiten, welche in keiner Weise etwas mit einander zu tun haben, sich zeitlich und örtlich mit einander verbinden. Einfacher gesagt: es geschehen am selben Ort und in derselben Zeit zwei Ereignisse die nichts mit einander zu tun haben, und hier dennoch ihren eigentlichen Sinn erhalten. Ich gebe Ihnen ein Beispiel.

Mein, vor einigen Jahren verstorbener, Bruder war dabei eine seiner Bücherreihen oberhalb seines Klaviers – das immer geöffnet und spielbereit dort unten steht - vom Staub zu befreien. Er hörte am Radio ein Klavierstück mit einem berühmten tiefen Grundton, ein tiefes As. Plötzlich fiel ihm ein Buch (wegen des Abstaubens) herunter. Gerade auf die Tasten. Und gerade auf das tiefe As das gleichzeitig aus dem Radio zu hören ist! Es klang ein Doppel-As! Ist das kein Zufall?

Nein, sagte mein Bruder, das nenne ich Synchronizität. Es geschehen halt Ereignisse welche wir Menschen nicht verstehen. Auch nicht mit unserem quasi gesunden Menschenverstand. Man könnte fast sagen: es MUSS wohl so kommen! Wir wissen nicht wieso und weshalb, aber es ist so.

Bis vor einigen Wochen stand ich dieser Auffassung sehr skeptisch gegenüber. Dann geschah etwas sonderbares. Lesen Sie bitte weiter und staunen Sie mit mir.

Ich stand bei der Kasse im Supermarkt, bereit zum abrechnen. Und zwar mit einer PIN-Karte die ich nicht sehr oft gebrauche. Was, so dachte ich vor der PIN-Maschine, ist auch mal die PIN-Code bei dieser Karte? Da sagte die Kassiererin: Das ist dann genau achtzehn fünf-und-dreißig. (Sie meinte natürlich den Betrag den ich zu bezahlen hatte.) Richtig, antwortete ich gedanklich, das ist meine PIN-Code. Jetzt weiß ich es wieder. Aber wie kommt die liebe Kassiererin an meine PIN-Code?

Ich geriet einigermaßen in Verwirrung. Blieb eine halbe Minute bewegunglos stehen und zahlte dann den Betrag an der PIN-Maschine.

Mein Bruder würde sagen: auch wenn du denkst, dass der Betrag den du schuldest nichts mit der PIN-Code zu tun hat, ist es kein Zufall. Es geschehen halt Sachen die unerklärt bleiben.
Ich gestehe: ich weiß es jetzt nicht mehr. Sie vielleicht?



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Mittwoch, 17. April 2019
Bagatelle 333 - Ostereier
Jedes Jahr aufs Neue um diese Zeit wundere ich mich über meine Ostereier. Ich nehme sie vorsichtig aus der Vitrine wo sie das ganze Jahr über prunken, schüttele sie um zu erfahren ob ich ihre versteinerten Dotter noch höre. Aber vor allem genieße ich ihrer unübertroffenen Farbenpracht welche sie ausstrahlen.

Ich gebe es zu: ich schmücke mich mit fremden Federn. Denn es war mein künstlerisch veranlagter jüngerer Bruder der sie vor etwa vierzig Jahren produziert hat. Einige hat er ausgeblasen und danach bemalt. Andere hat er zuerst hart gekocht, abkühlen lassen und sie dann von wundervollen Motiven und Farben versehen. Nach seinem Ableben vor einigen Jahren kamen die Ostereier zu mir in die Vitrine. Dort werden sie das ganze Jahr von Besuchern und mir bestaunt und bewundert. Vor allem in der Karwoche und zu Ostern bekommen sie regen Beifall.

Auch lassen sie sich gut verwenden, indem ich Ihnen allen Frohe Ostern wünsche, was ich hierbei gerne tue.








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Donnerstag, 11. April 2019
Bagatelle 332 - Ordensschwester im Bilde
Wenn Sie mich fragen: ich weiß noch genau wann und wo ich das Foto der Ordensschwester gemacht habe. Es war 2017, im Juli, etwa 17.00 Uhr, während einer meiner Radtouren jenseits der Grenze. Es war in einem Schloss, in einer Schlosskapelle, wo ich dieser Schwester begegnete. Ich war die Kapelle hinein gegangen, war der einzige Besucher, und hörte zu wie eine mir unbekannte Person die Orgel spielte: leise und ruhig. Dann hörte ich Fußstapfen auf der Treppe und da erschien die Organistin, eine Ordensschwester.

Wir kamen ins Gespräch und als wir uns verabschiedeten bat ich um Erlaubnis ein Foto von ihr zu machen. Sie stimmte zu und Stunden später, als ich längst wieder zu Hause war, sah ich auf meinem Komputerbildschirm, daß das Bild eigentlich wohl gelungen war. Einige Tage später beschloss ich eine Vergrößerung machen zu lassen.

Jetzt ist es 2019. Vor einigen Tagen kam mir der Gedanke ob das Bild der abgebildeten Ordensschwester eher der Abgebildeten selber gehören sollte, statt mir. Bei schönem Aprilwetter radelte ich, inklusive Vergrößerung, deshalb erneut Richtung Südosten. Nach zwei Stunden erreichte ich das Schloss, wo die Zeit still gestanden schien. Es brauchte nicht viel Nachfrage um die Schwester, die gerade ihr Mittagsschläfchen beendet hatte, zu finden. Sie kannte mich nicht wieder, aber das Bild fand sie herrlich und nahm es dankend zu sich.

Viel länger als das erste Mal haben wir mit einander gesprochen. Sie erzählte mir ihren Lebenslauf – als 16-jähriges Mädchen in den Nachkriegsjahren von ihrer Großmutter (die Eltern waren im Krieg gestorben) ins Kloster geschickt und als Ordensschwester die DDR-Zeit mit erlebt und schließlich in den Westen gelandet -. Zusammen gingen wir in den Schlosspark, weil, sagte sie, die Blüten der Magnolie so herrlich aussahen.

Nein, ich werde Ihnen Name und Wohnort der Ordensschwester nicht verraten. Sehen Sie sich nur das Bild an. Zwar alt, vorsichtig und behutsam schaut sie uns an, aber ihre Augen verraten dass sie vollkommen auf der Höhe ist.



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Mittwoch, 19. Dezember 2018
Bagatelle 327 - Lied ohne Worte

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Freitag, 19. Oktober 2018
Bagatelle 324 - Nachlese
Es gibt offenbar, sogar in alles was wir essen, zeitlich und inhaltlich gesehen, Unterschiede und Gradierungen. Ich meine, nach diesem ersten fast unverständlichen Anfangssatz, die Verteilung in Vor-, Haupt- und Nachspeise. Vorspeisen dienen dazu die Geschmackssinne in eine gute Stimmung zu versetzen, während die Nachspeise versucht die genannten Sinne nach allen Strapazen in der Hauptspeise wieder einigermaßen zu Ruhe kommen zu lassen.

Lasst uns, so schlage ich vor, heute mal den Scheinwerfer auf die Nachspeise richten. Nicht auf das Hauptgericht (bekommt so-wie-so zu viel Aufmerksamkeit) und auch nicht auf die Vorspeise welche nicht zu Unrecht von Fernsehköchen mit komisch/weißen Mützen Amüsen genannt werden. Höchste Zeit um der Frage nachzugehen warum wohl für uns und vor allem für junge Esser die Nachspeise, und besonders der Pudding, Höhepunkt eines Festessens ist.

Der schmackhafteste Pudding ist zweifellos der Selbstgemachte. Nicht die in Plastik gehüllte schwabbelige, ekel riechende Masse welche uns die Edeka und andere Supermärkte anbieten. Mit all diesen kleingedruckten Zutaten und Beigaben welche offenbar den Geschmack vertiefen sollen, in Wirklichkeit aber das Nachspeisefest verderben. Selber die Zutaten wählen, präparieren, vorbereiten und kochen, das ist die wahre Kunst.

Kehren wir zurück zu den Zeiten wo der Sonntagspudding eigenhändig von der Mutter bereitet wurde. In meinem Fall waren das zwei Sorten: der Schokoladenpudding und der Gelatinepudding.
Der erste, aus reinem Kakao und nicht aus zerquetschten Schokoladentafeln, schmolz auf der Zunge. Stunden lang blieb der herrliche Geschmack im Gaumen hängen.
Dann der Gelatinepudding, laut eigener Aussage meiner Mutter die Krone auf ihrer Nachspeisebereitungsleistung. Dieser Pudding hatte zwei Grundzüge. Er war erstens glasig (man konnte förmlich durch den Pudding hindurch auf der gegenüber an der Wand hängenden Uhr sehen wie spät die Stunde geschlagen hatte) und zweitens sehr feste. Man konnte, wenn man wollte, ihn mit Gabel und Messer essen. Er schmeckte wie er aussah: flach und durchsichtig.

Sprechend über Pudding möchte ich nicht versäumen Ihnen mitzuteilen welchen Pudding ein lieber Kollege aus Wien bevorzugte wenn er in die Niederlande kam. Das war der Himmel-und Erde-Pudding, (auf Holländisch: dubbelvla): Schokolade + Vanille. Es gibt ihn in éinem Karton, aber besser ist es wenn man zwei Kartons (einer Schokolade und einer Vanille) zusammen und gleichzeitig in den Teller strömen lässt. Wenn der Kollege zurück nach Hause in Österreich fuhr, hatte er immer einige Kartons mit Doppelpudding dabei.

Meine Auswahl, wollen Sie wissen? Auch ich liebe den Doppelpudding. Weil man darin mit einem Löffel solche fantastischen Figuren drehen kann. Sowohl positiv als auch negativ. Sehen Sie selbst.




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Freitag, 20. Juli 2018
Bagatelle 318 - Hitze und Durst
Ganz Europa leidet jetzt unter der trocknenden Hitze. Und das schon so lange! Was schlimmer ist: das Ende, sagen die allwissenden Meteorologen, ist noch nicht in Sicht.


Wir denken schon an den heißen und dürren Sommer 1976. Sie wissen es vielleicht noch: Wochen lange konnten unsere beiden Söhne, damals noch jung und unbesorgt, unbekleidet rundum unseren Bauernhof umher laufen und spielen was das Zeug hielt. Und die Wetterfahne drehte sich erst als die Schulferien zu Ende waren.


Heute sieht’s ähnlich aus. Die Natur rings herum smachtet nach Wasser (so singt Haydns Jahreszeiten Tenor), die Wiesen verdürren zunehmend, der Mais versäumt zu wachsen, die Kartoffel- und Rübenernte droht zu misslingen, die Kühe kehren am liebsten zurück in den Schatten bringenden Stall, wo sie von ihren Landwirten mit Futter versorgt werden das eigentlich für den Winter gedacht war.


Aber es sind nicht alles Bekümmernisse und Qualen. Die Urlauber und Schwimmbadbetreiber freuen sich übers Wetter und Recht haben sie. Aber für uns zurückgebliebene Nicht-urlauber, die wir zu Hause vergebens eine kühles Plätzchen suchen, bleibt die Frage und Bitte: wie lange dauert das alles noch? Wir freuen uns schon auf den ersten Regentag der bestimmt kommt und hoffen zugleich dass es dann auch nicht wieder zu viel vom Guten ist.


Bis es so weit ist, müssen wir uns mit Worten und gutem Rat helfen. Wir können uns natürlich zurückziehen in die nahe gelegenen schattigen Laubwälder. Wir können auch, was ich uns raten würde, uns hinsetzen und eine verkühlende Bagatelle schreiben. Zusammen mit Bildern von Wasserfluten Babylons welche von Wasserkanonen abgefeuert werden. Wir schauen so lange hin bis wir uns verkühlt haben.



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