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Freitag, 28. August 2009
Bagatelle XII - Johanns Denkmal
terra40, 02:03h
Von Leuten, für die ein Denkmal gesetzt wird, kann man in der Regel folgendes sagen. Entweder man hat’s verdient, z.B. hundert Menschen in dem rasenden Herbststurm auf hoher See das Leben gerettet (verdient) oder zwanzig Jahre ununterbrochen für Kaiser gespielt (unverdient). Jedoch, es gibt noch eine dritte Kategorie wobei das Adjektiv verdient/unverdient keine Rolle spielt.
Dies hier ist Johann. Bauer von Beruf und in seiner Freizeit leidenschaftlicher Schmuggler. Es trifft dass er nur hundert-einundzwanzig Meter entfernt von der deutsch-niederländischen Grenze lebt. Wenn er also seine Ware – meistens Kaffee oder Butter, aber auch sieben Flaschen Schnaps lassen ihn nicht kalt - über die Grenze bringt, braucht er nicht weit. Johann ist obendrein ein großer Liebhaber des weiblichen Geschlechtes, vor allem wenn die Damen CDU wählen und noch mehr wenn sie CDU-Bürgermeisterin werden wollen.
Liebhaben, sich lieben, ist gestattet, jedenfalls gesetzlich nicht verboten, im Gegensatz zu schmuggeln. Für Schmuggler wie Johann gilt bei einer Last von 75 Kilo bester Kaffee eine Höchststrafe von drei Monaten Einzelhaft auf Bewährung und Wasser und Brot. Die größten Liebhaber werden, wie wir alle wissen, lebenslänglich gestraft, aber das nur nebenbei gesagt.
Jedes Gesetz braucht eine Person die darauf achtet, dass das Gesetz eingehalten wird. Schmuggeln ist verboten und deshalb brauchen wir einen wie Joachim der zusieht dass keine Ware unerlaubt die Grenze passiert, es seien Kaffee, gute Butter, Schweinefleisch oder Spirituosen. Johanns unfreundlicher, besser gesagt feindlicher Nebenbuhler, ist also der Zollbeamte Joachim. Wir, die hier an der Grenze zuhause sind, nennen ihn “den Kommis“. Joachim steht sehr oft morgens früh bei der Volksbank und schaut durch sein Fernrohr um verdächtige Personen aufzulauern. In diesem Falle sieht er Johann. Gut dass er sein Fernglas verkehrt-um vor seinen Augen hält. Aber so sind halt die Leute welche die Obrigkeit über uns gestellt hat.
Der Kommis Joachim hat hier in Bocholt-Süderwick (NRW) – so heißt der Ort des Geschehens – seien festen Platz. Und auch der Schmuggler hat hier sein Denkmal. Nicht Hermanns Denkmal, das steht wie wir alle wissen irgendwo im Teutoburgerland, sondern Johanns Denkmal.
Nachschrift: Die hier abgebildeten bronzenen Denkmäler sind Kunstwerke von Jürgen Ebert aus Münster. Sie zeugen nicht nur von künstlerischer Begabung, sonder auch von Humor.
Dies hier ist Johann. Bauer von Beruf und in seiner Freizeit leidenschaftlicher Schmuggler. Es trifft dass er nur hundert-einundzwanzig Meter entfernt von der deutsch-niederländischen Grenze lebt. Wenn er also seine Ware – meistens Kaffee oder Butter, aber auch sieben Flaschen Schnaps lassen ihn nicht kalt - über die Grenze bringt, braucht er nicht weit. Johann ist obendrein ein großer Liebhaber des weiblichen Geschlechtes, vor allem wenn die Damen CDU wählen und noch mehr wenn sie CDU-Bürgermeisterin werden wollen.
Liebhaben, sich lieben, ist gestattet, jedenfalls gesetzlich nicht verboten, im Gegensatz zu schmuggeln. Für Schmuggler wie Johann gilt bei einer Last von 75 Kilo bester Kaffee eine Höchststrafe von drei Monaten Einzelhaft auf Bewährung und Wasser und Brot. Die größten Liebhaber werden, wie wir alle wissen, lebenslänglich gestraft, aber das nur nebenbei gesagt.
Jedes Gesetz braucht eine Person die darauf achtet, dass das Gesetz eingehalten wird. Schmuggeln ist verboten und deshalb brauchen wir einen wie Joachim der zusieht dass keine Ware unerlaubt die Grenze passiert, es seien Kaffee, gute Butter, Schweinefleisch oder Spirituosen. Johanns unfreundlicher, besser gesagt feindlicher Nebenbuhler, ist also der Zollbeamte Joachim. Wir, die hier an der Grenze zuhause sind, nennen ihn “den Kommis“. Joachim steht sehr oft morgens früh bei der Volksbank und schaut durch sein Fernrohr um verdächtige Personen aufzulauern. In diesem Falle sieht er Johann. Gut dass er sein Fernglas verkehrt-um vor seinen Augen hält. Aber so sind halt die Leute welche die Obrigkeit über uns gestellt hat.
Der Kommis Joachim hat hier in Bocholt-Süderwick (NRW) – so heißt der Ort des Geschehens – seien festen Platz. Und auch der Schmuggler hat hier sein Denkmal. Nicht Hermanns Denkmal, das steht wie wir alle wissen irgendwo im Teutoburgerland, sondern Johanns Denkmal.
Nachschrift: Die hier abgebildeten bronzenen Denkmäler sind Kunstwerke von Jürgen Ebert aus Münster. Sie zeugen nicht nur von künstlerischer Begabung, sonder auch von Humor.
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