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Mittwoch, 14. Oktober 2009
Bagatelle XXII - Bilderbücher
terra40, 13:00h
Ich stamme aus einer Würmerfamilie. Beide Eltern, Vater sowie Mutter, waren leidenschaftliche Würmer. Nein, ich meine nicht die schleimig, länglichen Tierchen in ihren Gemüsegarten, die für optimale Saatbeete sorgen und wovon man sagt, dass man sie kann rosten hören, wenn man nur gut zuhört. Nein, meine Familie bestand und besteht aus Bücherwürmern. Es war nicht so, dass sie dem Lesen völlig ergeben waren, aber bei einer Minute Freizeit nahm man immer ein Buch zur Hand. Ich bin’s auch: ein Liebhaber von geschriebenen und gedruckten Worten. Ich lese sowohl einen schwierigen, mehr oder weniger wissenschaftlich aussehenden Schmöker, als auch eine leichte Bagatelle.
Früher in meinem Elternhaus war kein Zimmer ohne Bücher und ohne Regale worin sie Platz fanden. Die Mutter liebte Romane; mein Vater liebte vor allem Sach- und Kunstbücher. Von klein auf hat er mich ermutigt vorsichtig ein Buch aus dem Regal zu nehmen, zu erfahren wie herrlich bedruckte Seiten manchmal riechen können, und von den fantastischen Illustrationen, Fotos und Bilder zu genießen. Auch damals, bevor ich gelernt hatte zu lesen, konnte ich mir ein Bild machen von was der Autor zum Beispiel an Dürerschen Stichen so schön fand. Wie oft habe ich nicht die fröhlichen Bauersleute bei Breughel bewundert und die üppigen Damen bei Rubens!
Eine Büchergattung, welche gedruckte Kenntnisse mit allerhand Bilder vereinigt, ist natürlich die Enzyklopädie oder, wie ich später erfuhr, auch wohl Konversationslexikon genannt. Wir hatten einige davon, in verschiedenen Sprachen. Ich seh’ sie vor mir: Knaurs Illustrierte Konversationslexikon oder den niederländischen Sechzehnteiler Winkler Prins Encyclopedie. Wir hatten auch eine Englische (herausgegeben vom Seifenfabrikanten Pears’ Soap) und eine kleine (aber dickbäuchige) Französische Larousse. Und natürlich den uralten Brockhaus aus 1925 den ich mir auf dem Flohmarkt erworben habe.
Heutzutage hat Google, Wikepedia und das gesamte Internet den Platz eingenommen den früher das Konversationslexikon inne hatte. Und wenn wir nicht aufpassen, lesen wir in einigen Jahren nur E-Bücher mit einem E-Reader. Kann Microsoft beim programmieren auch nicht ein weinig Bücherpapiergeruch hinzufügen? Das mögen die Würmer nämlich so gerne!
Früher in meinem Elternhaus war kein Zimmer ohne Bücher und ohne Regale worin sie Platz fanden. Die Mutter liebte Romane; mein Vater liebte vor allem Sach- und Kunstbücher. Von klein auf hat er mich ermutigt vorsichtig ein Buch aus dem Regal zu nehmen, zu erfahren wie herrlich bedruckte Seiten manchmal riechen können, und von den fantastischen Illustrationen, Fotos und Bilder zu genießen. Auch damals, bevor ich gelernt hatte zu lesen, konnte ich mir ein Bild machen von was der Autor zum Beispiel an Dürerschen Stichen so schön fand. Wie oft habe ich nicht die fröhlichen Bauersleute bei Breughel bewundert und die üppigen Damen bei Rubens!
Eine Büchergattung, welche gedruckte Kenntnisse mit allerhand Bilder vereinigt, ist natürlich die Enzyklopädie oder, wie ich später erfuhr, auch wohl Konversationslexikon genannt. Wir hatten einige davon, in verschiedenen Sprachen. Ich seh’ sie vor mir: Knaurs Illustrierte Konversationslexikon oder den niederländischen Sechzehnteiler Winkler Prins Encyclopedie. Wir hatten auch eine Englische (herausgegeben vom Seifenfabrikanten Pears’ Soap) und eine kleine (aber dickbäuchige) Französische Larousse. Und natürlich den uralten Brockhaus aus 1925 den ich mir auf dem Flohmarkt erworben habe.
Heutzutage hat Google, Wikepedia und das gesamte Internet den Platz eingenommen den früher das Konversationslexikon inne hatte. Und wenn wir nicht aufpassen, lesen wir in einigen Jahren nur E-Bücher mit einem E-Reader. Kann Microsoft beim programmieren auch nicht ein weinig Bücherpapiergeruch hinzufügen? Das mögen die Würmer nämlich so gerne!
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