Samstag, 21. Dezember 2013
Bagatelle 211 - Quiltweihnachten
Überall, wo sich Menschen mit gleichen Interessen treffen und einen Verein bilden, sieht man nach einiger Zeit mindestens zwei Strömungen entstehen. Subgruppen die alle ihre eigenen minder oder mehr legitimen Interessen vertreten haben wollen. Sehr grob gesagt kann man sie unterscheiden in liberalen und konservativen. Die ersten stehen offen für zeitlich bedingten Änderungen; die zweiten belassen alles am liebsten beim alten. Manchmal leben sie ruhig und friedlich neben einander her; manchmal schlagen sie sich die Köpfe ein.

Patchwork und Quilting (alles neudeutsch) sind bekanntlich nützliche Textilarbeiten, meist von kreativen Frauenhänden erledigt. Kleinere Stoffstücke aus Baumwolle, Seide, Leinen oder sonstigen Materialien werden zu größeren Flächen zusammengenäht. Beim quilten werden obendrein drei Schichten mit feinen, zierlichen Stichen beisammen gehalten. Es entstehen wunderschöne Wandteppiche oder Zierdecken.
Die eher konservativen in der Quiltgemeinde beharren auf das alte traditionelle Handwerk; sie bevorzugen die herkömmliche Techniken und Muster. Die mehr liberal Eingestellten entwickeln daneben neue, künstlerische Formen.

Meine in 2012 verstorbene Gattin war eine leidenschaftliche Quilterin. Sie war Begründerin einer Quiltgruppe, welche monatlich bei uns im Hof zusammenkam um neue Quiltideen zu beraten und auszuprobieren. Der Quilt, den ich Ihnen hier unten zeige, ist 2013 von diesem Quiltfreundeskreis gemacht worden. Die Damen haben, mit Stoffen die meine Frau hinterlassen hat, einen Erinnerungsquilt zusammengestellt. Jedes Gruppenmitglied hat daran mitgewirkt. September diesen Jahres hat die Gruppe mir diesen Quilt angeboten. Seitdem hängt er – hergestellt in der eher konservativen Tradition, aber trotzdem wunderschön - in der Diele wo er von mir und allen Besuchern bewundert wird.

Mit diesem Bild meines Erinnerungsquilts wünsche ich allen Bagatellen-Leserinnen und –Leser frohe Weihnachten!


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