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Montag, 20. Januar 2014
Bagatelle 213 - Winterreise
terra40, 21:09h
Gestern, an einem frühlingshaften Sonntagnachmittag im Januar, besuchte ich mal wieder ein Konzert. Diesmal alleine, zog ich in die Nachbarstadt, wo in der alten Stadtkirche Schuberts Winterreise vertont wurde. Das ist, für alle die es vergessen oder verdrängt haben, ein Liederzyklus, aus 24 Liedern bestehend, nicht sehr gelungen gedichtet von einem gewissen Wilhelm Müller, aber vor allem bekannt geworden durch die herrliche Musik welche Franz Schubert zu dieser Liedersammlung komponiert hat. Das Thema lässt sich in einigen Worten beschreiben: winterliche Gefühle von Schmerz, Pein und Verlassen-sein wenn eine Liebe unbeantwortet bleibt. Gesagt muss werden, dass der Müllersche Text heutzutage ziemlich sentimental und schwer übertrieben anmutet; Schuberts Vertonung dagegen lässt den Text fast vergessen. Die Winterreise wird meistens von einer männlichen Stimme (Bass, Bariton) gesungen und der Pianist wird freundlichst gebeten dem Sänger bei dessen Reise so gut wie es nur geht tröstend zu unterstützen.
Konzertbeginn war um drei. Darum betrat ich schon um ein Viertel vor die Kirche wo ich erstaunt feststellte, dass die meisten Plätze schon besetzt waren. Mir blieb lediglich ein Platz unter der Galerie links. Und als pünktlich um drei die Frau Vorsitzende die Anwesenden begrüßte und die Musiker willkommen hieß, war die Kirche gepfropft voll.
Die Organisation hatte die gute Idee allen Besuchern vorab ein Blatt Papier mit den Liedtexten zu überreichen. Und obendrein bekamen wir alle einen Prospekt mit Informationen über die auftretenden Musiker: ein Bariton und ein begleitender Pianist. Alles ganz und gar umsonst, so dass die Stimmung beim Anfang des Konzertes - im Widerspruch zu was später gesungen werden sollte – fast frühlingshaft fröhlich war.
Das Konzert selbst verlief ohne Zwischenfälle. Stärker: die Musiker taten ihr bestes und die lieben Zuhörer genossen sehr. An manchen Stellen war es so stille in der Kirche, dass ich die Nadel welche meiner Nachbarin aus ihrer Handtasche fiel, tatsächlich fallen hörte. Dennoch, wie fast immer bei so einer musikalischen Begegnung, etwas besonders geschieht immer. So trat auf einmal mitten in einem Lied der Küster auf leisen Sohlen in die Kirche um eine unwillige Kerze das weiterbrennen unmöglich zu machen. Oder die Geschichte mit der einen Dame, zwei Reihen vor mir, die von einem plötzlichen Hustenreiz geplagt wurde. Wobei wir alle, die wir in ihrer Nähe saßen, dachten: gut, dass es mir nicht passiert!
Und wie war das Konzert? könnten einige unter ihnen mich fragen. War es eine künstlerische Freude die beiden anzuhören? Nun werde ich mich hüten über künstlerische Darbietungen, von denen ich nur wenig Ahnung habe, ein Urteil abzugeben. Wenn, dann fiel mir auf, dass der Pianist sich meiner Meinung nach zu viel als die Hauptperson sah. Es war, als dachte er: ich spiele Schuberts Winterreise und mein Sängerkollege erzählt singend worum es sich handelt. Und das, wo der Pianist sich eher auf seine dienende Rolle besinnen sollte. Aber wer bin ich denn dass ich Ihnen diese Auffassung mitteile.
Im Ernst: das Konzert war sehr gelungen. Und die Anwesenden ließen das den Musikanten durch ihren Beifall sehr gut wissen. Wer nicht genug hatte, konnte nach dem Konzert am Rande entweder eine Cd der beiden Musiker kaufen, oder sich ein Autogramm verschaffen.
Und ich? Ich verschwand still und leise. Und begab mich voller Winterreisemelodien auf die frühlingshafte Heimreise.
Nachtrag: bei dieser Konzertreihe in der Stadtkirche gibt es keinen festen Eintrittspreis. Beim Verlassen der Kirche nach einem Konzert bittet man um eine freie Gabe. Die Höhe der Gabe lässt man abhängig sein von dem Maße in dem einem das Konzert gefallen hat. Ich wette, dass die heutigen Besucher dafür gesorgt haben dass die Kasse stimmt.
Konzertbeginn war um drei. Darum betrat ich schon um ein Viertel vor die Kirche wo ich erstaunt feststellte, dass die meisten Plätze schon besetzt waren. Mir blieb lediglich ein Platz unter der Galerie links. Und als pünktlich um drei die Frau Vorsitzende die Anwesenden begrüßte und die Musiker willkommen hieß, war die Kirche gepfropft voll.
Die Organisation hatte die gute Idee allen Besuchern vorab ein Blatt Papier mit den Liedtexten zu überreichen. Und obendrein bekamen wir alle einen Prospekt mit Informationen über die auftretenden Musiker: ein Bariton und ein begleitender Pianist. Alles ganz und gar umsonst, so dass die Stimmung beim Anfang des Konzertes - im Widerspruch zu was später gesungen werden sollte – fast frühlingshaft fröhlich war.
Das Konzert selbst verlief ohne Zwischenfälle. Stärker: die Musiker taten ihr bestes und die lieben Zuhörer genossen sehr. An manchen Stellen war es so stille in der Kirche, dass ich die Nadel welche meiner Nachbarin aus ihrer Handtasche fiel, tatsächlich fallen hörte. Dennoch, wie fast immer bei so einer musikalischen Begegnung, etwas besonders geschieht immer. So trat auf einmal mitten in einem Lied der Küster auf leisen Sohlen in die Kirche um eine unwillige Kerze das weiterbrennen unmöglich zu machen. Oder die Geschichte mit der einen Dame, zwei Reihen vor mir, die von einem plötzlichen Hustenreiz geplagt wurde. Wobei wir alle, die wir in ihrer Nähe saßen, dachten: gut, dass es mir nicht passiert!
Und wie war das Konzert? könnten einige unter ihnen mich fragen. War es eine künstlerische Freude die beiden anzuhören? Nun werde ich mich hüten über künstlerische Darbietungen, von denen ich nur wenig Ahnung habe, ein Urteil abzugeben. Wenn, dann fiel mir auf, dass der Pianist sich meiner Meinung nach zu viel als die Hauptperson sah. Es war, als dachte er: ich spiele Schuberts Winterreise und mein Sängerkollege erzählt singend worum es sich handelt. Und das, wo der Pianist sich eher auf seine dienende Rolle besinnen sollte. Aber wer bin ich denn dass ich Ihnen diese Auffassung mitteile.
Im Ernst: das Konzert war sehr gelungen. Und die Anwesenden ließen das den Musikanten durch ihren Beifall sehr gut wissen. Wer nicht genug hatte, konnte nach dem Konzert am Rande entweder eine Cd der beiden Musiker kaufen, oder sich ein Autogramm verschaffen.
Und ich? Ich verschwand still und leise. Und begab mich voller Winterreisemelodien auf die frühlingshafte Heimreise.
Nachtrag: bei dieser Konzertreihe in der Stadtkirche gibt es keinen festen Eintrittspreis. Beim Verlassen der Kirche nach einem Konzert bittet man um eine freie Gabe. Die Höhe der Gabe lässt man abhängig sein von dem Maße in dem einem das Konzert gefallen hat. Ich wette, dass die heutigen Besucher dafür gesorgt haben dass die Kasse stimmt.
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