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Donnerstag, 30. Oktober 2014
Bagatelle 242 - Düstere Aussicht
terra40, 19:50h
Jetzt wo die Winterzeit das Sommeruhrwerk abgelöst hat, drängen sich düstere Gedanken auf. (Sie wissen: bei uns kommt jedes Halbjahr in den allerfrühesten Morgenstunden (nämlich um zwei) der Zeitverschieber höchstpersönlich und versetzt in einem Schlag alle Uhren um eine Stunde. Vorwärts oder rückwärts, darüber streiten sich jetzt noch die Gelehrten.) Letzten Sonntag war es wieder so weit. Vor allem abends merkt man den Unterschied. Es dunkelt, jetzt Ende Oktober wo der Nebel über die Lande schweift, schon um fünf. Meine Pfauenfamilie bittet schon eine halbe Stunde vorher um ihr Abendbrot.
Gerade in diesen Tagen, wo alle Heiligen uns zu besuchen pflegen, verfolgt von allen Seelen, führt die sich nach vorne ausbreitende, verfrühende Finsternis zu düsteren, melancholischen Gefühlen. Das dauert allerdings nicht lange, jedenfalls bei mir. Aber ich wette mit Ihnen, dass auch Sie sich sehr freuen wenn demnächst die Tage anfangen wieder zu längeren.
Ich übertreibe nur wenig wenn ich behaupte, dass die Finsternis an sich mir wenig Angst und Schrecken einflößt. Natürlich war mir wohl öfters Angst und Bange im Dunkeln, aber immer vor etwas anderem, nicht vor der Dunkelheit selbst, so finster und düster sie auch war. Nein, die Dunkelheit ist mein Freund. Wenn Sie mich bitten abends in völliger Dunkelheit (kein Vollmond, weit und breit keine Beleuchtung) die Abendzeitung aus dem Briefkasten zu holen der sich zweihundert Meter vom Hof entfernt an der Landstraße aufhält, strafen Sie mich damit nicht. Meine Füße kennen den Weg und ich finde auch ohne eine Hand vor Augen zu sehen meinen Weg. Ja, manchmal genieße ich es.
Was mir weniger glücklich macht ist das allmählich Fehlen totaler Finsternis. Licht und Lärm sind immer da. Auch bei uns, auf dem dünn besiedelten platten Lande. Zum Beispiel, wenn ich nachts nicht schlafen kann, in die Küche schleiche und mich vors Fenster stelle, sehe ich in der Ferne eine einsame Straßenlaterne, welche niemandem beilichtet. Das Licht ist so hell dass man fast die im vorigen Abschnitt gerade geholte Abendzeitung lesen kann. Wörtlich und nicht sozusagen.
Der einzige Weg um die Freundschaft mit der Dunkelheit zu feiern ist das Schließen der Augen. So weit sind wir gekommen.
Gerade in diesen Tagen, wo alle Heiligen uns zu besuchen pflegen, verfolgt von allen Seelen, führt die sich nach vorne ausbreitende, verfrühende Finsternis zu düsteren, melancholischen Gefühlen. Das dauert allerdings nicht lange, jedenfalls bei mir. Aber ich wette mit Ihnen, dass auch Sie sich sehr freuen wenn demnächst die Tage anfangen wieder zu längeren.
Ich übertreibe nur wenig wenn ich behaupte, dass die Finsternis an sich mir wenig Angst und Schrecken einflößt. Natürlich war mir wohl öfters Angst und Bange im Dunkeln, aber immer vor etwas anderem, nicht vor der Dunkelheit selbst, so finster und düster sie auch war. Nein, die Dunkelheit ist mein Freund. Wenn Sie mich bitten abends in völliger Dunkelheit (kein Vollmond, weit und breit keine Beleuchtung) die Abendzeitung aus dem Briefkasten zu holen der sich zweihundert Meter vom Hof entfernt an der Landstraße aufhält, strafen Sie mich damit nicht. Meine Füße kennen den Weg und ich finde auch ohne eine Hand vor Augen zu sehen meinen Weg. Ja, manchmal genieße ich es.
Was mir weniger glücklich macht ist das allmählich Fehlen totaler Finsternis. Licht und Lärm sind immer da. Auch bei uns, auf dem dünn besiedelten platten Lande. Zum Beispiel, wenn ich nachts nicht schlafen kann, in die Küche schleiche und mich vors Fenster stelle, sehe ich in der Ferne eine einsame Straßenlaterne, welche niemandem beilichtet. Das Licht ist so hell dass man fast die im vorigen Abschnitt gerade geholte Abendzeitung lesen kann. Wörtlich und nicht sozusagen.
Der einzige Weg um die Freundschaft mit der Dunkelheit zu feiern ist das Schließen der Augen. So weit sind wir gekommen.
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