Mittwoch, 1. August 2018
Bagatelle 319 - Verkühlung
Was soll man machen? In dieser jetzt schon so lange anhaltender Dauerhitze? Tagsüber mehr als dreißig Grad im Schatten und auch nachts bleiben die Temperaturen deutlich über zwanzig. Grad Celsius, versteht sich. Nicht dass Sie denken: ich meinte Fahrenheit. Bei Ihnen in Deutschland, meldet mir die ARD, sei es noch schlimmer.

Die Bewegungen werden immer langsamer. Man kommt zu nichts mehr. Nachts werden Türen und Fenster geöffnet damit der sparsame Wind einiges an Verkühlung bringt. Am Radio (WDR 3) singt Haydns Jahreszeitentenor wie schön doch der Sommer wohl sei, aber von einer Hitzewelle hört man nichts.

Doch, alles wird einem zu viel, auch der geringste Aufwand. Sogar das Schreiben einer simpelen Bagatelle wird einem zu viel. Was zu tun?

Jetzt, das heißt vorgestern, habe ich die Lösung gefunden. Und zwar folgendermaßen. (Sie werden aufgemerkt haben, dass wegen der Hitze auch die Sätze kürzer werden.)

Ich suchte aus meiner ausgebreiteten digitalen Fotosammlung das kälteste Foto das ich finden konnte. (Das Suchen kostete mir fast zu viele Schweißtropfen.) Dieses Bild wird von nun an ständig auf meinem Monitor projiziert. So groß und deutlich wie nur möglich. Dann setze ich mich hin, zwei Meter vom Schirm entfernt und schaue gebannt zu.

Nach einer Viertelstunde geschieht es. Dann überfällt mir ein herrliches, laukühles Gefühl: es fängt im Nacken an, irgendwo nahe dem Kleinhirn wo das Temperaturempfinden seinen Platz hat, und breitet sich über den Rücken langsam nach unten aus. Unglaublich! Und unwiderstehlich!

Hier unten sehen Sie mein Kältefoto. Ich zeige es Ihnen damit Sie es verwenden können. Wenn Sie denn mögen. Vielleicht hilft es Ihnen auch. Aber, bitte, seien Sie vorsichtig und verkühlen Sie sich nicht!








Nachrede: Das Bild zeigt eine Winterlandschaft (unser Bauernhof im Hintergrund) wo ein eisiger Frost herrscht und der Holzwall im Vordergrund von einer schützenden Schneedecke bedeckt wird.

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