Donnerstag, 6. Januar 2011
Bagatelle LXXXVII - Magische Dreizahl
Heute ist der 6. Januar, Tag der drei Könige wie die ersten, Tag der drei Magier wie die zweiten, und Tag der drei Weisen wie die sonstigen diesen Tag nennen. Wie gerne hätte ich just heute Ihnen ein gutes und wahres Bild gezeigt von dem magischen Ereignis, welches vor einigen Tagen, am Montagmorgen rund 9.00 Uhr, über uns kam. Ich meine die teilweise Sonnenfinsternis. Um diese Zeit wandere ich jeden Morgen zum Hühnerstall um die drei Verbliebenen (Hahn plus zwei Hennen) einen Gutenmorgen zu wünschen und mit Futter zu versehen.

Also, diesen Montag in aller früh hatte ich meine Kamera dabei um das Naturereignis für die Ewigkeit festhalten zu können. Als ein wunderbarer, rot-gelb-orangefarbiger Sonnenaufgang sichtbar wurde und die Sonne anscheinend Mühe tat die Erde zu erreichen kam die eine Wolke die mir den Spaß verdarb. Die Sonne samt fehlendes Teilstück wurde von ihr zugedeckt, als wollte sie nicht daß ihr Mangel: das Fehlen eines Scheibchens im Unterleib, uns zu Gesichte kam. Ich zeige Ihnen hier unten das Bild: urteilen Sie selber. Etwas Magisches kann dem Bilde nicht entsagt werden. Es ist die Magie des Rätselhaften, des Wunders, des unerwarteten, des gesehenes aber nicht-verstandenes Naturphänomens.



Kehren wir zurück zu den drei Reisenden Magier (Gaukler ohne festen Wohnsitz), Könige (die für eine Weile ihren Thron aufgegeben haben um die Stimme ihres Herzens zu folgen), oder Weisen (Leute die Vernunft, Einsicht, Intelligenz und Weisheit aneinander verknüpfen) wie auch immer. Sie kamen laut Peter Cornelius angereist aus dem Morgenland, aus dem Osten also, sich fortbewegend auf Kamelen oder Dromedaren, wer weiß es, geleitet von einem Stern und taub für die Ratschläge des König Herodus. Sie zogen nach Bethlehem um in einem Stall - weil im Wirtshaus nebenan anscheinend kein Platz mehr frei war - Mutter und Kind Ihre Geschenke anzubieten. Denn dort stand der Stern stille.

Sogar die Geschenke haben einiges magisches Unbekanntes in sich. Weihrauch, Gold und Myrrhe sollen es gewesen sein. Balthasar, ein 20-jähriger aus Asien, bringt den Weihrauch. Der ältere Melchior trägt das Gold. Caspar aus dem afrikanischem Äthiopien bringt die kostbare Myrrhe. Magisch und fremd schon. Denn sagen Sie mir bitte nicht, daß Sie genau wissen was Myrrhe ist und wie herrlich es riecht.

Nein, es bleibt viel unbekanntes Magisches übrig, worüber wir uns heute am Dreikönigstreffen den Kopf zerbrechen können. Auch die Frage warum – ganz links im unteren Bild - der Ochs ehrfurchtsvoll in die Krippe schaut und der Esel laut iahend seinen Kopf empor hebt, könnte etwas mit Magie zu tun haben. Wer weiß.

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Da haben Sie in der Tat ein sehr schönes Foto geschossen, und wenn man weiss, dass es sich hierbei um eine partielle Sonnenfinsternis handelt, sogar ein magisches. Ich hatte weder gewusst noch bemerkt, dass sie stattfand, da an diesem Tag am Oberrhein eine dicke Hochnebelschicht und Wolken eine totale Sonnenfinsternis produziert haben. Aber die Zeitung wusste es. Dass Myrrhe ein Baumharz ist, wusste ich, aber nicht welchen Baumes; wie die riecht - wer weiss das schon?

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Geruch und Gebalk
Lieber Herr Pastiz, wie Myrrhe riecht, weiß ich selber auch nicht, aber ich hab' eine Ahnung. Wissen Sie übrigens daß wir das Iahen des Esels 'balken' nennen? Ein Pferd 'hinnikt' (wiehert) und ein Esel 'balkt'(iaht).
Gruß, T.

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Meine Güte!
Sie haben noch Hühner? Hat die EU das in privater Haltung denn nicht längst verboten? Oder sollten Sie solch einer altersstarrer Anarcho sein, der sich einen Teufel schert um irgendwelche Gebote (wobei sich dieses Sprachbild bei Ihnen eigentlich eher verbietet). Der hiesige Hühnerhalter nahe Mare Balticum jedenfalls darf sie meines Wissens nur halten, weil er sie versuchsweise züchtet, sizusagen mit ihnen experimentiert. Es mag aber durchaus sein, daß ich mal wieder einer Ente aufgesessen bin.

Auf jede Fall stellt das obendrein noch eine ganz eigenartige Dimension dar angehörs der immer weiterreichenden Gifte nicht nur im Hühnernachwuchs. Ich bin zwar kein allzu ausufernder Eieresser, aber die Ihren oder die Ihrer Hühner würden mir, nehme ich an, wohl munden.

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Hühner
Herr Stubenreich, sicherlich haben wir Hühner! Zuerst waren es fünf (bitte nachzulesen in Bagatelle IV), davor sogar zehn. Sie laufen frei herum. Nur in Zeiten von Hühnerpest oder ähnlichen Qualen leben sie verschlossen im Hühnerstall. Keine Zuchtversuche, klar! Bei uns nimmt die Natur ihren eigenen Lauf. Es kommt wie es kommt.
Gruß, T.

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