Samstag, 16. September 2017
Bagatelle 304 - Nachher ist man klüger
terra40, 22:29h
Ein kleines Gedicht fiel mir ein, als ich neulich Ihrer Bundeskanzlerin vor dem Bocholter Rathaus begegnete. Ein Gedicht bei den Reichstagswahlen 1920:
De Bundestagswahl 2017
Gott Dank! Nu is de Wahl vörby!
Was dat ne grote Wöhlery!
Was dat un Lopen un Rumoren!
Et klingt uns nu noch in de Ohren
Van all de Flugblaa, all de Reden –
Uns’ Nerven hebbt derunder leden.
De erste Redner spröck nich schlecht,
Foort sän de Lö: “Der Mann heff Recht!”
Dor kwamp nen andern Rechtsverfechter,
Dor sän se alll: “De heff noch rechter!”
Men aß sick nu nen Rednerin fünd,
De ’t Schmeicheln better noch verstünd
En sä: “Landlö sind noit de schlecht’sten!”
Sä wy: “Die Frau heff noch am recht’sten!
---
Et was en Glück, dat endlicks dann,
De vierundzwanzigsten September kwamp heran.
Ne Masse gaff’t, de’t noch nich wüssen:
Wähl ich diese Party of düssen?---
Nu is et ut, dat slimme Fechten!
Men wählden wy nu wall den Rechten?
v.d. L.
Recht hat er, dieser Dichter, der sich vor sehr langer Zeit beklagte über die Qual der Wahl. Das Problem ist zeit- und grenzenlos. Es spielt hier und heute wie in der Vergangenheit. Es spielt in meinem Land wo wir die Vorsitzenden der diversen Parteien an ihr Wahlversprechen erinnern. Es spielt in ihrem Lande wo man, wie bei uns, immer abwarten muß, ob der oder die Gewählte seinem/ihrem Wahlversprechen auch nach der Wahl treu bleibt.
Wie Sie bemerkt haben, ist das schöne Gedicht, das ich einigermaßen geändert habe ohne das Wichtigste zu entfernen, auf platt-düütsch. Weil ich bei guter Laune, zu Hause und in meiner Freizeit immer ein leicht vergleichbares Dialekt spreche, bilde ich mir ein daß ich das meiste verstehe. Der von mir hochgeachtete Dichter mit Namen v.d. L (von der Leinen vielleicht?) bedient sich des schönen, klangvollen Dialektes aus dem Niedersächsischem Nordhorn.
De Bundestagswahl 2017
Gott Dank! Nu is de Wahl vörby!
Was dat ne grote Wöhlery!
Was dat un Lopen un Rumoren!
Et klingt uns nu noch in de Ohren
Van all de Flugblaa, all de Reden –
Uns’ Nerven hebbt derunder leden.
De erste Redner spröck nich schlecht,
Foort sän de Lö: “Der Mann heff Recht!”
Dor kwamp nen andern Rechtsverfechter,
Dor sän se alll: “De heff noch rechter!”
Men aß sick nu nen Rednerin fünd,
De ’t Schmeicheln better noch verstünd
En sä: “Landlö sind noit de schlecht’sten!”
Sä wy: “Die Frau heff noch am recht’sten!
---
Et was en Glück, dat endlicks dann,
De vierundzwanzigsten September kwamp heran.
Ne Masse gaff’t, de’t noch nich wüssen:
Wähl ich diese Party of düssen?---
Nu is et ut, dat slimme Fechten!
Men wählden wy nu wall den Rechten?
v.d. L.
Recht hat er, dieser Dichter, der sich vor sehr langer Zeit beklagte über die Qual der Wahl. Das Problem ist zeit- und grenzenlos. Es spielt hier und heute wie in der Vergangenheit. Es spielt in meinem Land wo wir die Vorsitzenden der diversen Parteien an ihr Wahlversprechen erinnern. Es spielt in ihrem Lande wo man, wie bei uns, immer abwarten muß, ob der oder die Gewählte seinem/ihrem Wahlversprechen auch nach der Wahl treu bleibt.
Wie Sie bemerkt haben, ist das schöne Gedicht, das ich einigermaßen geändert habe ohne das Wichtigste zu entfernen, auf platt-düütsch. Weil ich bei guter Laune, zu Hause und in meiner Freizeit immer ein leicht vergleichbares Dialekt spreche, bilde ich mir ein daß ich das meiste verstehe. Der von mir hochgeachtete Dichter mit Namen v.d. L (von der Leinen vielleicht?) bedient sich des schönen, klangvollen Dialektes aus dem Niedersächsischem Nordhorn.
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