Dienstag, 12. Mai 2015
Bagatelle 260 - Kunterbuntgrün
Immer wieder, jeder Frühling, die gleiche Prozedur wie jedes Jahr, die ich Ihnen am Beispiel unserer Buchenhecke illustrieren will. Die Hecke welche unseren Vorgarten umrundet ist das ganze Jahr über voll Blatt. Winters braun-grau, aber auf einmal macht dieses Braun dem neuen Grün Platz. Und sehen Sie welch ein herrliches Grün!



Oder nehmen wir unsere Buchen, stolze Bäume an der Landstraße, unserem Hof gegenüber. Nachdem sie den Winter trostlos ohne Blatt dagestanden sind, kommen auf einmal die neue Blattknopfen. Nein, nicht alle Buchen genau zur selben Stunde: einige sind anderen einige Tage im Voraus. Wie Sie sehen.



In der Tat, im Frühjahr sieht man erst wie differenziert die Grünskala ist. Später im Hochsommer verschwinden die Unterschiede und im Herbst sieht man nur staubiges mattes Grün.

Aber, worüber ich mich eigentlich mit Ihnen unterhalten möchte, ist die Geschmacksänderung in der Farbenbewertung. Jedenfalls bei mir. Wo ich heute sehr die einzelnen Farben liebe, zwar mit allerhand feinen, pastellartigen Schattierungen wie das zarte Frühlingsgrün, konnte es früher nicht bunt genug sein. Das weiß ich, zum Beispiel aus meiner Zeit an der pädagogischen Hochschule wo ich, außer den Kindern Liebe für die schönen Künste beizubringen, auch selber Hand anlegte. Jede Woche stand eine Zeichen- annex Malstunde auf dem Programm, wo man selber aufgefordert wurde künstlerisch tätig zu werden. Manchmal gesteuert von einem gezielten Auftrag des Herrn Lehrer Petersen, unser aller Zeichen- und Malmeister, manchmal mit Hilfe eines freien Auftrages. ꞌNun lieber Terra, zeig mal was du kannst!ꞌ Und dann konnte meine Palette nicht bunt genug sein.

Einige Blätter von damals habe ich mir aufbewahrt. Um jetzt zu entdecken wie kunterbunt meine Welt von damals aussah.





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