Montag, 9. November 2015
Bagatelle 274 - Bevorstehender Umzug
Einige unter Ihnen, die ab und zu eine Bagatelle zu sich nehmen, wissen vielleicht dass ich meinen Wohnsitz – ein mehr als hundert Jahre alter Bauernhof - irgendwo in den ländlichen Landauern des niederländischen Platte Landes habe. Freunde und Bekannte die mich mal besuchen behaupten jedes Mal dass es hier ein kleines Paradies ist und ich werde sie nicht widersprechen.
Jetzt aber wo meine Gattin vor einigen Jahren verstorben ist und die Kinder mittlerweile in nicht unmittelbarer Nähe ein eigenes Zuhause geschaffen haben, finde ich mich alleine wieder. Manchmal denke ich darüber nach dass ich mit mir selber in diesem großen Haus Versteck-spielen kann. Gut ist, dass ich dem Alleine-sein gut gewachsen bin: das war schon immer so.
Ein zweiter zu berücksichtigender Grund weiter nachzudenken ist die Tatsache dass immer andauernde Reparaturen fällig sind. So müsste eigentlich der umfangreiche Bestand an Dachrinnen komplett erneuert werden. Aber wofür und wozu?
Schwierig wird die Lage wenn sich Komplikationen anbieten, zum Beispiel körperliche Beschränkungen. Glücklicherweise bin ich als geborenes Sonntagskind von schweren Krankheiten verschont geblieben, aber das kann sich natürlich bald ändern. Und wenn ich z.B. in die Apotheke gehen will, braucht es eine Auto- oder Fahrradfahrt von sieben Kilometern und der nächste Supermarkt liegt noch weiter weg.

Als dann bekannt wurde dass auf dem brach liegenden Schulgelände meiner alten Grundschule im Dorf –Sie wissen: dort wo die Apotheke und der Supermarkt nicht weit weg sind – einige Neubauwohnungen errichtet werden sollten (11 Mietwohnungen und sechs Eigentumswohnungen) habe ich mich nach reiflicher Überlegung entschlossen eine dieser Eigentumswohnungen zu kaufen. Es sind kleine Seniorenwohnungen. Auf dem Erdgeschoss befindet sich alles was man zum Leben braucht: Wohnzimmer, Küche, Schlafzimmer, Badezimmer, Toilette und Diele. Auf dem Obergeschoss sind zwei Zimmer geplant: ein geräumiges Arbeitszimmer (wo ich meine Bagatellen schreiben kann) und ein Gästezimmer.

Hier unten gibt ein Bild Ihnen eine Idee wie sich die Architekten das ausgedacht haben. Von den drei Wohnungen werde ich die meist rechte beziehen. Die einzige Änderung die ich vornehmen werde, ist das Bauen einer Garage der rechten Seitenmauer angeschlossen.

Doch, spannend ist es allemal. Denn man baut sich nicht jedes Jahr ein neues Haus. Im vergangenen September haben die Arbeiten angefangen. Wenn Sie mögen, halte ich Sie weiterhin auf dem laufendem.



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Tun Sie das unbedingt.

Wird es dennoch etwas Garten für Sie geben? Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass Sie ganz ohne Natur um sich herum zurechtkommen werden...

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Garten
Liebe Frau Sturmflut, der neue Garten darf den Namen nicht tragen, aber wir werden etwas draus machen. Gruss, T.

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Ich glaube, das dies eine gute Idee ist. Vor zwei Jahren habe ich einen ähnlichen Schritt gemacht und eine Wohnung (etwas mehr auf dem Land) gekauft, kleiner als die Ihre, dafür brauche ich weniger Aufwand, um sie einigermassen sauber zu halten. Das Besondere an dieser neuen Wohnsituation ist, dass Frau Motzle immer noch in dem bis 2013 gemeinsamen Haus wohnt. Wir sind also den umgekehrten Weg gegangen, indem wir nicht zwei Wohnorte gegen einen getauscht (was sonst so üblich ist), sondern einen gegen zwei.
Fällt es Ihnen schwer, abgesehen von den rationalen Überlegungen, sich von diesem mit so vielen Erinnerungen verknüpften Ort zu trennen?

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Geschichtentrennung
Sicher, jede Ecke im alten Hof hat ihre eigene Geschichten; die werde ich schon vermissen. Weil sie - nicht immer, aber meistens - verknüpft sind mit Glücksgefühlen. Die Erinnerung dennoch bleibt.
Gruss T. (natürlich auch an die liebe Frau Motzle)

Alles klingt etwas traurig. Halb so schlimm. Vorfreude ist auch dabei.

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