Freitag, 15. Januar 2010
Bagatelle XXXVI - Büchersprache
terra40, 12:35h
Wie schlafen Sie? Entschuldigen Sie bitte diese infame, ihrer Privatsphäre bedrohenden Frage. Trotzdem: seitlich links, oder rechts? Auf dem Rücken, unaufhaltsam drehend bis die Lage (bauchwärts) stimmt?
Überall wohin bei uns zu Hause das Auge hinsieht, erblicken wir Schriften und Bücher. Hier unten, nach diesem Absatz, sehen Sie wie ein sehr kleiner Teil meiner Büchersammlung aussieht wenn ich, auf meiner rechten Seite im Bett liegend, einen Blick auf die Bücherwand in unserem Schlafzimmer werfe. Um die Titel der Bücher lesen zu können, brauchen Sie ihren Blickwinkel nicht zu ändern. Für real life, also im wirklichen Leben, müssen Sie dennoch um etwas lesen zu können entweder das Bild 90º linksum rotieren, oder ihr Haupt inklusive Gehirnmasse 90º rechtsum drehen. (Wenn es Ihnen nicht zu viel Mühe macht, können Sie sich auch aufrichten und nachschauen was dort in der Bücherwand zu sehen ist.)
Hier auf dem Bildschirm sind die Buchtitel schwer zu lesen. Darum erzähle ich Ihnen dass es sich bei dieser kleinen, zufälligen, Auswahl handelt um Titel wie: Ein süßer Traum (Autorin Doris Lessing) Von der Renaissance zur Revolution (Autor nicht nennenswert) oder das dünn geratene Bändchen von Karl Barth über die evangelische Theologie (oder so ähnlich). Der große Duden ist natürlich immer dabei, wie auch die deutsche Rechtschreibung. Das obere Buch ist das älteste: eine Literaturgeschichte aus 1918 (von meinem Vater geerbt).
Wenn Sie bis jetzt nichts besonderes bemerkt haben sollten, rate ich Ihnen sehr ihre Augen besser zu benutzen. Mit dem dritten Buch von unten (oder dem sechsten von oben) stimmt etwas nicht. Richtig, der Titel steht kopf. Wenn Sie sich selbst (oder das Bild) 180º drehen lesen Sie: Primary Prospects. Zu Deutsch etwa: Voraussichten für den Primarbereich. Der Untertitel lautet: Developments in Primary Education in some European Countries. Das weiß ich so genau weil ein Kollege und ich die Autoren sind. In dem Buch werden Bildungssysteme aus einigen europäischen Ländern mit einander verglichen. Wenn Sie mich fragen: ein Buch für wenige Feinschmecker. Für alle anderen: ziemlich ungenießbar.
Alle Länder dieser Erde schreiben auf den Rücken ihrer Bücher den Titel des Buches wie es sich gehört: lesbar wenn man auf der rechten Seite liegt. Deutsche Bücher bilden die Ausnahme. Ihre Rückentitel stehen kopf. Es gibt keinen einzigen Grund. Ich glaube: es ist eine Frage von Sturheit.
Überall wohin bei uns zu Hause das Auge hinsieht, erblicken wir Schriften und Bücher. Hier unten, nach diesem Absatz, sehen Sie wie ein sehr kleiner Teil meiner Büchersammlung aussieht wenn ich, auf meiner rechten Seite im Bett liegend, einen Blick auf die Bücherwand in unserem Schlafzimmer werfe. Um die Titel der Bücher lesen zu können, brauchen Sie ihren Blickwinkel nicht zu ändern. Für real life, also im wirklichen Leben, müssen Sie dennoch um etwas lesen zu können entweder das Bild 90º linksum rotieren, oder ihr Haupt inklusive Gehirnmasse 90º rechtsum drehen. (Wenn es Ihnen nicht zu viel Mühe macht, können Sie sich auch aufrichten und nachschauen was dort in der Bücherwand zu sehen ist.)
Hier auf dem Bildschirm sind die Buchtitel schwer zu lesen. Darum erzähle ich Ihnen dass es sich bei dieser kleinen, zufälligen, Auswahl handelt um Titel wie: Ein süßer Traum (Autorin Doris Lessing) Von der Renaissance zur Revolution (Autor nicht nennenswert) oder das dünn geratene Bändchen von Karl Barth über die evangelische Theologie (oder so ähnlich). Der große Duden ist natürlich immer dabei, wie auch die deutsche Rechtschreibung. Das obere Buch ist das älteste: eine Literaturgeschichte aus 1918 (von meinem Vater geerbt).
Wenn Sie bis jetzt nichts besonderes bemerkt haben sollten, rate ich Ihnen sehr ihre Augen besser zu benutzen. Mit dem dritten Buch von unten (oder dem sechsten von oben) stimmt etwas nicht. Richtig, der Titel steht kopf. Wenn Sie sich selbst (oder das Bild) 180º drehen lesen Sie: Primary Prospects. Zu Deutsch etwa: Voraussichten für den Primarbereich. Der Untertitel lautet: Developments in Primary Education in some European Countries. Das weiß ich so genau weil ein Kollege und ich die Autoren sind. In dem Buch werden Bildungssysteme aus einigen europäischen Ländern mit einander verglichen. Wenn Sie mich fragen: ein Buch für wenige Feinschmecker. Für alle anderen: ziemlich ungenießbar.
Alle Länder dieser Erde schreiben auf den Rücken ihrer Bücher den Titel des Buches wie es sich gehört: lesbar wenn man auf der rechten Seite liegt. Deutsche Bücher bilden die Ausnahme. Ihre Rückentitel stehen kopf. Es gibt keinen einzigen Grund. Ich glaube: es ist eine Frage von Sturheit.
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