Freitag, 9. Juli 2010
Bagatelle LXII - Prüfstand


Es ist mir eine Ehre Ihnen die aus vier Mitgliedern bestehende Kommisssion zur Prüfung des Hiesigen Wasserqualitäts KPHW vorzustellen. Die Kommission tut was in ihrem Auftrag steht: sie beurteilt einmal in ebenso vielen Monaten die Qualität des örtlichen Trinkwassers rundum und unterhalb unseres Bauernhofes.
Von links nach rechts sehen Sie: HON (Hahn-Ohne-Namen), AlteSchwarze, JungTüütchen und (in einer nachdenklicher Pose) unseren Hahn Habakuk. Das fünfte Huhn, die Tante Eulalia, hat sich der Mitgliedschaft der Kommission entzogen, was ihr gutes Recht ist.

Für die Wasserversorgung innerhalb des Hauses sind wir angewiesen auf die Dienste des Energiebetriebes GoS (Garantiert ohne Störungen) GmbH. Das sorgt dafür, daß der Geschirrspüler läuft, die Waschmaschine wäscht, die Douche wasserfällt und der Wassermesser seine Runden dreht. Für das Wasser draußen verfügen wir über einen künstlichen Brunnen. Eine Elektrosaugpumpe befördert das Grundwasser aus zehn Metern Tiefe nach oberflächlichen Stellen wo wir es dann und wann brauchen. Auch das Trinkwasser für die Hühner erreicht auf diese Weise das steinerne Hühnertrinkgefäß. An unfesten, stichprobentauglichen Augenblicken kommt die Wasserqualitätsbeurteilungskommission. Man prüft Klarheit, Reinheit, Zusammensetzung, Farbe, Härte und vor allem Geschmack.

Am Mittwoch voriger Woche kam man zum folgenden (notariell beglaubigten) Ergebnis.

Zusammensetzung: H2O, Eisen, Phosphor, Blei, ein unbedeutendes kleines Bißchen Quecksilber, aber kein Jod
Klarheit: ausgezeichnet
Reinheit: könnte besser, vor allem wegen einer der immer mit seinen Schmutzpfoten im Wasser steht
Farbe: genügende Transparantz, keine Rückfälle oder Rückstände und der Rest ist schweigen
Härte: zu viele Kalkreste und Eisenvorkommnisse, dadurch zu hart zum Eier kochen oder um Geschirr zu spülen
Geschmack: frisch, würzig, kühler Nachgeschmack, herzhaft
Fazit: bis zum letzten Tropfen: sehr genießbar

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