Freitag, 18. April 2014
Bagatelle 223 - Ostereier
terra40, 19:14h
Ein-Ei ist kein Ei
Zwei-Ei ist ein halbes Ei
Drei-Ei ist ein Osterei!
So sangen, laut Überlieferung aus ferner Liefen, die Bauernjungen aus unserer Gegend. Wann? Wenn sie zu Ostern bei den Nachbarhäusern fröhlich singend vorbeigingen, wobei sie die Gelegenheit nutzten um einige noch genießbare Eier zu bitten.
Bei uns zu Hause, damals als ich als achtjähriger zwischen Vater und Mutter am Ostersonntagstisch saß, wurden wenig Eier gegessen. Die Eier welche auf den Tisch landeten, waren aber von höchster Qualität. Die Mutter hatte hinten im Garten einen kleinen Hühnerstall mit vier Wyandottes die von mir die respektive Namen Mie, Rie, Pie und Sophie bekommen hatten. Sie wurden selbstverständlich sehr verwöhnt mit häuslichen Essensüberbleibseln. Gegen Ostern wurden die Eier aufbewahrt, so dass jeder zu Ostersonntag zwei solcher Hühnerdelikatessen vorgesetzt bekam. Gekocht (um die fünf Minuten wenn es große Eier waren, sonst vier) oder gebraten (ein- oder zweiseitig, als Omelett oder ’crumbled’, je nachdem). Manchmal, aber niemals zu Ostern, nahm meine Mutter ein geklopftes Ei zu sich: ein rohes Ei in einem Glas, dann Zucker dazu und fix gerührt. Mit einem Schnäpchen (Jenever, versteht sich) ein probates Mittel gegen Erkältung, sagte die Mama. Ik fand und finde es bis auf den heutigen Tag ekelerregend und völlig ungeniessbar.
Die Ostereier wurden gegessen, niemals bemalt, versteckt oder gesucht. Es hatte, in diesen Nachkriegsjahren, vielleicht etwas mit der Auffassung zu tun, daß man mit Essen und Nahrung keine Spaße treiben soll. Dafür seien die zu kostbar. Später wurden die Sitten etwas lockerer: als unsere Kinder klein waren haben wir uns beim Malen und Ostereiersuchen sehr amüsiert.
Das Bemalen von Ostereier ist eine Kunst an sich. Deshalb lasse ich Ihnen zum Schluss einige Beispiele sehen. Mein sehr künstlerisch veranlagte jungerer Bruder hat sie uns geschenkt. Sie sind etwa dreißig Jahre alt: wenn mann sie vorsichtig schüttelt, hört man den ‘versteinerten’ Eidotter gegen die Innenseite der Schale schlagen. Sie sind auch geeignet Ihnen allen frohe Ostern zu wünschen, was ich hierbei gerne tue.
Zwei-Ei ist ein halbes Ei
Drei-Ei ist ein Osterei!
So sangen, laut Überlieferung aus ferner Liefen, die Bauernjungen aus unserer Gegend. Wann? Wenn sie zu Ostern bei den Nachbarhäusern fröhlich singend vorbeigingen, wobei sie die Gelegenheit nutzten um einige noch genießbare Eier zu bitten.
Bei uns zu Hause, damals als ich als achtjähriger zwischen Vater und Mutter am Ostersonntagstisch saß, wurden wenig Eier gegessen. Die Eier welche auf den Tisch landeten, waren aber von höchster Qualität. Die Mutter hatte hinten im Garten einen kleinen Hühnerstall mit vier Wyandottes die von mir die respektive Namen Mie, Rie, Pie und Sophie bekommen hatten. Sie wurden selbstverständlich sehr verwöhnt mit häuslichen Essensüberbleibseln. Gegen Ostern wurden die Eier aufbewahrt, so dass jeder zu Ostersonntag zwei solcher Hühnerdelikatessen vorgesetzt bekam. Gekocht (um die fünf Minuten wenn es große Eier waren, sonst vier) oder gebraten (ein- oder zweiseitig, als Omelett oder ’crumbled’, je nachdem). Manchmal, aber niemals zu Ostern, nahm meine Mutter ein geklopftes Ei zu sich: ein rohes Ei in einem Glas, dann Zucker dazu und fix gerührt. Mit einem Schnäpchen (Jenever, versteht sich) ein probates Mittel gegen Erkältung, sagte die Mama. Ik fand und finde es bis auf den heutigen Tag ekelerregend und völlig ungeniessbar.
Die Ostereier wurden gegessen, niemals bemalt, versteckt oder gesucht. Es hatte, in diesen Nachkriegsjahren, vielleicht etwas mit der Auffassung zu tun, daß man mit Essen und Nahrung keine Spaße treiben soll. Dafür seien die zu kostbar. Später wurden die Sitten etwas lockerer: als unsere Kinder klein waren haben wir uns beim Malen und Ostereiersuchen sehr amüsiert.
Das Bemalen von Ostereier ist eine Kunst an sich. Deshalb lasse ich Ihnen zum Schluss einige Beispiele sehen. Mein sehr künstlerisch veranlagte jungerer Bruder hat sie uns geschenkt. Sie sind etwa dreißig Jahre alt: wenn mann sie vorsichtig schüttelt, hört man den ‘versteinerten’ Eidotter gegen die Innenseite der Schale schlagen. Sie sind auch geeignet Ihnen allen frohe Ostern zu wünschen, was ich hierbei gerne tue.
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sid,
Freitag, 18. April 2014, 19:16
Oh wie hübsch!!!
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behrens,
Montag, 12. Mai 2014, 00:48
Auch wenn die Osterzeit schon eine Weile vorbei ist - einfach wunderschön! Vielleicht komme ich ja nächstes Jahr dazu, mal eines der schönen Motive abzumalen.
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