Donnerstag, 15. April 2010
Bagatelle LI - Rechthaberei
terra40, 21:11h
De Reichstagswahl
Gott Dank! Nu is de Wahl vörby!
Was dat ne grote Wöhlery!
Was dat un Lopen un Rumoren!
Et klingt uns nu noch in de Ohren
Van all de Flugblaa, all de Reden –
Uns’ Nerven hebbt derunder leden.
De erste Redner spröck nich schlecht,
Foort sän de Lö: “Der Mann heff Recht!”
Dor kwamp nen andern Rechtsverfechter,
Dor sän se alll: “De heff noch rechter!”
Men aß sick nu nen Redner fünd,
De ’t Schmeicheln better noch verstünd
En sä: “Landlö sind noit de schlecht’sten!”
Sä wy: “De Mann heff noch am recht’sten!
---
Et was en Glück, dat endlicks dann,
De sesde Juni kwamp heran.
Ne Masse gaff’t, de’t noch nich wüssen:
Nemm ick dénn Zettel nu, of düssen?---
Nu is et ut, dat slimme Fechten!
Men wählden wy nu wall den Rechten?
v.d. L.
Recht hat er, dieser Dichter, der sich vor sehr langer Zeit beklagte über die Qual der Wahl. Das Problem ist zeit- und grenzenlos. Es spielt hier und heute wie in der Vergangenheit. Es spielt in meinem Land wo, nach Kommunalwahlen in März, wir anfang Juni wieder zur Wahlurne gerufen werden um eine neue Zweite Kammer zu wählen. Es spielt in ihrem Lande wo man, wie bei uns, immer abwarten muß, ob der/die Gewählte sein/ihr Versprechen auch nach der Wahl treu bleibt.
Wie Sie bemerkt haben, ist das schöne Gedicht, das ich einigermaßen gekürzt habe ohne das Wichtigste zu entfernen, auf platt-düütsch. Weil ich bei guter Laune, zu Hause und in meiner Freizeit immer ein leicht vergleichbares Dialekt spreche, bilde ich mir ein daß ich das meiste verstehe. Der von mir hochgeachtete Dichter mit Namen v.d. L (von der Leyen vielleicht?) bedient sich des schönen, klangvollen Dialektes aus dem Niedersächsischen Nordhorn.
Es gibt zum Schluß nur noch eine Frage meinerseits. Es handelt sich in dem Gedicht über Reichtstagswahlen die am 6. Juni statt fanden. Aber in welchem Jahr? Wer’s weiß und recht hat, soll sich melden!
Gott Dank! Nu is de Wahl vörby!
Was dat ne grote Wöhlery!
Was dat un Lopen un Rumoren!
Et klingt uns nu noch in de Ohren
Van all de Flugblaa, all de Reden –
Uns’ Nerven hebbt derunder leden.
De erste Redner spröck nich schlecht,
Foort sän de Lö: “Der Mann heff Recht!”
Dor kwamp nen andern Rechtsverfechter,
Dor sän se alll: “De heff noch rechter!”
Men aß sick nu nen Redner fünd,
De ’t Schmeicheln better noch verstünd
En sä: “Landlö sind noit de schlecht’sten!”
Sä wy: “De Mann heff noch am recht’sten!
---
Et was en Glück, dat endlicks dann,
De sesde Juni kwamp heran.
Ne Masse gaff’t, de’t noch nich wüssen:
Nemm ick dénn Zettel nu, of düssen?---
Nu is et ut, dat slimme Fechten!
Men wählden wy nu wall den Rechten?
v.d. L.
Recht hat er, dieser Dichter, der sich vor sehr langer Zeit beklagte über die Qual der Wahl. Das Problem ist zeit- und grenzenlos. Es spielt hier und heute wie in der Vergangenheit. Es spielt in meinem Land wo, nach Kommunalwahlen in März, wir anfang Juni wieder zur Wahlurne gerufen werden um eine neue Zweite Kammer zu wählen. Es spielt in ihrem Lande wo man, wie bei uns, immer abwarten muß, ob der/die Gewählte sein/ihr Versprechen auch nach der Wahl treu bleibt.
Wie Sie bemerkt haben, ist das schöne Gedicht, das ich einigermaßen gekürzt habe ohne das Wichtigste zu entfernen, auf platt-düütsch. Weil ich bei guter Laune, zu Hause und in meiner Freizeit immer ein leicht vergleichbares Dialekt spreche, bilde ich mir ein daß ich das meiste verstehe. Der von mir hochgeachtete Dichter mit Namen v.d. L (von der Leyen vielleicht?) bedient sich des schönen, klangvollen Dialektes aus dem Niedersächsischen Nordhorn.
Es gibt zum Schluß nur noch eine Frage meinerseits. Es handelt sich in dem Gedicht über Reichtstagswahlen die am 6. Juni statt fanden. Aber in welchem Jahr? Wer’s weiß und recht hat, soll sich melden!
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Dienstag, 22. September 2009
Bagatelle XVIII - Abschied vom Konjunktiv
terra40, 23:19h
Ihnen, die von klein auf mit der deutschen Sprache vertraut sind, sag’ ich nichts Neues. Für Sie ist es der sprachliche Alltag, sozusagen. Wie von selbst strömen Ihnen die Sätze, Wörter und Silben aus der Feder, wonach sie, die Silben und Sätze meine ich, ohne Fehl und Tadel, grammatisch und idiomatisch korrekt auf dem Monitorbildschirm erscheinen. Zum Beispiel dieser Satz:
„ Wie gerne wäre ich gekommen, aber die Zeit reichte nicht aus.“
Für uns, denen mit Mühe und Not und durch langjähriges Studium die Schwierigkeiten der deutschen Sprache allmählig einigermaßen bewusst geworden sind, liegt die Sache komplizierter. Wir kennen in unserer eigenen Sprache unter anderem den Präsens, das Imperfekt und das Perfekt. Etwas geschieht oder ist geschehen und dabei gehören deutliche und unverwechselbare Sprachformen. So auch bei Ihnen: der Mann geht an die Arbeit, während er gestern an die Arbeit ging und vorige Woche an die Arbeit gegangen ist. So ungefähr.
Da kommt plötzlich auf einmal eine neue, für uns unbekannte Sprachform auf die Bühne, nämlich der Konjunktiv. Oft bedient er sich der Frau Umlaut, die ihm stets begleitet, und man kann dann Sätze hören wie:
’Wie gerne wäre ich an die Arbeit gegangen, wenn die Zeit gepasst hätte.’
Oder der Satz:
’Er sagt, er habe keine Zeit um an die Arbeit zu gehen. Die passe ihm obendrein nicht.’
Verstehen Sie jetzt, dass diese Sprachäußerungen für Nicht-Deutsche so schwer verständlich sind, dass sie oftmals zu Missverständnissen führen? Geht dieser Mann nun endlich an die Arbeit oder zögert er noch immer? Versucht er uns reinzulegen oder wie? Dieser Konjunktiv? Entfernen sollte man ihn aus der deutschen Grammatik. Endgültig, für alle Jahre und ewig.
-----------
Natürlich ist dies alles nicht ernst gemeint. Der Konjunktiv soll ruhig seinen angestammten Platz behalten können. Er lebe hoch!
Aber, um zu zeigen wie viele Lehrbücher man braucht um einiges vom Konjunktiv zu verstehen, zeige ich Ihnen hier einen Teil meiner Deutschlehrbücher. Wie gesagt, es ist nur ein Teil.
„ Wie gerne wäre ich gekommen, aber die Zeit reichte nicht aus.“
Für uns, denen mit Mühe und Not und durch langjähriges Studium die Schwierigkeiten der deutschen Sprache allmählig einigermaßen bewusst geworden sind, liegt die Sache komplizierter. Wir kennen in unserer eigenen Sprache unter anderem den Präsens, das Imperfekt und das Perfekt. Etwas geschieht oder ist geschehen und dabei gehören deutliche und unverwechselbare Sprachformen. So auch bei Ihnen: der Mann geht an die Arbeit, während er gestern an die Arbeit ging und vorige Woche an die Arbeit gegangen ist. So ungefähr.
Da kommt plötzlich auf einmal eine neue, für uns unbekannte Sprachform auf die Bühne, nämlich der Konjunktiv. Oft bedient er sich der Frau Umlaut, die ihm stets begleitet, und man kann dann Sätze hören wie:
’Wie gerne wäre ich an die Arbeit gegangen, wenn die Zeit gepasst hätte.’
Oder der Satz:
’Er sagt, er habe keine Zeit um an die Arbeit zu gehen. Die passe ihm obendrein nicht.’
Verstehen Sie jetzt, dass diese Sprachäußerungen für Nicht-Deutsche so schwer verständlich sind, dass sie oftmals zu Missverständnissen führen? Geht dieser Mann nun endlich an die Arbeit oder zögert er noch immer? Versucht er uns reinzulegen oder wie? Dieser Konjunktiv? Entfernen sollte man ihn aus der deutschen Grammatik. Endgültig, für alle Jahre und ewig.
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Natürlich ist dies alles nicht ernst gemeint. Der Konjunktiv soll ruhig seinen angestammten Platz behalten können. Er lebe hoch!
Aber, um zu zeigen wie viele Lehrbücher man braucht um einiges vom Konjunktiv zu verstehen, zeige ich Ihnen hier einen Teil meiner Deutschlehrbücher. Wie gesagt, es ist nur ein Teil.
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