Freitag, 5. März 2021
Bagatelle 358 - Impfgeschichte
Gestern war es dann soweit: ich bin gegen Covid-19 geimpft worden. Weil ich im Ausland wohne, und zwar in den Niederlanden, könnte meine schlichte Impfgeschichte auch für Sie, die Sie in Deutschland wohnhaft sind, einigermaßen interessant sein. Vergleichsweise, meine ich.

Wie bei Ihnen verläuft auch bei uns die Impfstrategie der diversen Behörden ziemlich chaotisch. Die politisch Verantwortlichen betrachten die Sachverständigen aus der Medizin als seien diese verantwortlich, und diese achten sich dazu nicht befugt und schieben die Last auf die Politiker. So kommt man nicht weiter. Impfen und Testen sind zwar Corona bedingte Schlüsselkonzepte, aber es fehlt an praktisch ausführbaren Ratschlägen.

Lassen wir diese strategischen (Miss)Überlegungen beiseite und wenden uns der Impfpraxis zu. Weil ich schon etwas älter als Sie sind, und früher mal kleine Herzprobleme hatte, befand ich mich in der Gruppe der sogenannten Erstimflingen, also Leute die zuerst geimpft werden sollen. Nur unter der Bedingung, dass ein Impfstoff, ein Vaccin, bereit steht, was bei uns jedenfalls gar nicht selbstverständlich ist.

Bei der schriftlichen Einladung war eine Papierladung Vorschriften, Hinweise und Informationen hinzugefügt worden, woraus sich zeigte, dass in meinem Fall das Vaccin BioNTech/Pfizer benutzt werden sollte. (Andere Möglichkeiten waren Marken mit Namen wie Moderna und Astra/Zenica.) Warum sich man für Pfizer entschieden hat, hat man mir nicht sagen können.)

Gestern dann war es soweit. Mein jüngster Sohn der sich als Impftaxifahrer verfügbar gestellt hatte, brachte mich in die Impfstation in einer Kleinstadt irgendwo in der Nähe. Das Gesundheitsamt hatte vorsorglich eine große Sporthalle samt Parkplatz gemietet. Von Fernsehberichten waren mir lange Menschenschlangen bekannt die sich gerne hätten lassen impfen wollen.

Hier war alles ganz anders. Der Parkplatz war halb voll; keine Reihen Impflustigen zu sehen. Im Gegenteil: die Atmosphäre war locker und gelassen. Sehr viele Professionals, ehrenamtlichen Helfer und Freiwillige sorgten für ein reibungsloser Verlauf der Dinge. Wie als in einem Stromdiagram wurde man quasi die verschiedenen Impfstufen entlang geführt.
Das ganze dauerte kaum eine halbe Stunde, wobei man berücksichtigen muss, dass die letzte Viertelstunde des Impfprozesses verbracht werden musste in einer Basketballhalle um dort von den Strapazen auszuruhen.

Früher als erwartet traten wir die Rückreise an. Zu Hause konnten wir, unter dem Genuss einer Teetrinksession, uns schon vorbereiten auf die zweite Impfung von der das Datum auch schon feststeht: der 7. April.

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