Samstag, 29. März 2014
Bagatelle 221 - Vorne und hinten
Wenn Sie an einem so herrlichen, diesjährigen Frühlingsmorgen bei mir rundum den Hof umher gehen, kann es durchaus vorkommen, dass Sie unerwartet und unvorbereitet unserem Pfauhahn Jeroen (sprich: Jerun) begegnen. Erschrecken Sie bitte nicht wenn er Ihnen den Rücken zukehrt und, noch schlimmer und ungezogener, Ihnen sein Hinterteil zeigt. Er meint es nicht so schlimm.



Die Sache ist die, dass der Jeroen den Frühling im Kopf hat. Das kann uns Menschen auch schon mal passieren, aber bei Pfauen ist der Frühlingsandrang besonders groß. Er will nur imponieren, das ist es. Wenn er seine geliebte Pfauendame Jetta entdeckt, ist er nicht mehr zu halten. Er zeigt aller Welt sein unsagbar schönes Vor- und Hinterteil. Schade nur, dass die Jetta ihm zur Zeit völlig ignoriert: sie tut jedenfalls so als sähe sie gar nicht wie er sich anstrengt ihr zu gefallen.




Jetzt, lieber Jeroen, haben wir dein Hinterteil genugend und ausreichend zur Gesicht bekommen. In der Tat, du siehst prächtig aus. Kanst du uns bitte sehr jetzt auch mal deine Vorderseite zeigen?

Und wahrlich: er ist so gut und dreht sich. Langsam und sichtlich pochend auf seine Schönheit dreht er sich links herum um einhundertachtzig Grad. Welch eine Wonne, welch eine Lust! Und die unbeschreibliche grün-blaue Farben mit allen dazugehörenden Zwischentönen! Man kann sich kaum vorstellen dass diese Federpracht am vorigen Herbst verschwunden war und der Jeroen sich, aus Trauer und Scham um den Verlust, kaum traute sich in die Öffentlichkeit zu begeben.






Jetzt aber, in den letzten Märztagen, schreitet er stolz umher. Sich sichtlich seiner Schönheit bewusst. Dann und wann, wenn es ihm passt, entfaltet er seine Fiederpracht. Wenn Sie mögen sowohl seine glorreiche Vorderseite als auch seinen nicht weniger imposanten Hintern.

... link (7 Kommentare)   ... comment