Sonntag, 31. Juli 2011
Bagatelle 117 - Terra Gladiola
terra40, 12:48h
Die Gladiole, ich meine die gezüchtete Gartengladiole (gladiolus hortulanus) und nicht die wilde oder verwilderte Schwertblume, stammt aus der Familie der Schwertliliengewächse. Dieser erster Satz mag den Anschein erwecken, daß hier ein Kenner, Liebhaber und vielleicht sogar ein Botaniker spricht. Das Gegenteil ist der Fall: ich weiß ebenso wenig von Blumen und Pflanzen als die meisten unter uns. Aber ich liebe und genieße sie. Das schon.
Mit der Gladiole verbindet mich ein Haß-Liebe-Verhältnis. Einerseits hasse ich ihre Üppigkeit: es ist alles viel zu viel vom guten. Sehen Sie sich die unsagbar schöne Farben an. Mehr als genug für éine Blume, dies wunderbare rot-orange, aber warum müssen es so viele, mindestens fünf und meistens fünfzehn, an nur einem Stiehl sein? Und diese herrliche Linien und Formen! An den Blättern kann man sich, wenn man will, schneiden, aber trotzdem bildschön!
Wie im römischen Reich gibt es in meinem Lande die Gewohnheit einem Sieger Blumen zu schenken und zwar Gladiolen. Der frühere Radrennfahrer und Tour-de-France-Teilnehmer Gerrie Knetemann hat uns einen großartigen Ausdruck hinterlassen. Er sagte einmal, als er sich fast zum Tode quälte beim Versuch eine Tour-Etappe zu gewinnen: in diesem Augenblick war es für mich "der Tod oder die Gladiolen". Entweder leiden, verzagen, und aufgeben müssen, oder siegen, triumphieren und siebzehn Gladiolen in einem Bündel bekommen als Siegerpreis. Jahre später hat Louis van Gaal, ein nicht ganz unbekannter Fußballtrainer (FC Bayern kann ein Lied davon singen) diesen Spruch in Deutschland importiert.
Dicht gegen die Hinterseite unseres alten Bauernhofes lebt seit Jahren eine besondere Gladiole. Laut Madame Terra schon mehr als zwanzig Jahren. Sie verweilt zwischen mehr oder weniger verwilderten Pflanzen von denen ich den Namen schon nicht mehr weiß. Einiges Unkraut ist auch dabei. Im Juli jeden Jahres ist sie aber da! Sie streckt ihren wunderbaren Hals zum Himmel und zaubert einige grandiosen rötlich-orangefarbigen Blumen zum Vorschein. Im Herbst, wenn ich ihre dürre Blätter und längst ausgeblühten Blumen entfernt habe, verschwindet sie. Sie zieht sich zurück in die schützende Erde. Nichts von ihr läßt sich mehr blicken. Unsere Gladiole hat, wie alle andere Gladiolen auch, ein Überdauerungsorgan! So hat mir ein Fachmann das alles erklärt. Es sei eine Knolle, welche unserer Gladiole hilft den strengen Winter zu überstehen. Ach, wie gerne hätte auch ich solch ein Überdauerungsorgan!
Zwischen der Universitätsstadt Nimwegen und Kleve (am Niederrhein) führt eine fast gerade-gehende Straße. Über Donsbrüggen, Nütterden und Kranenburg. Es ist eine via romana, eine Straße welche römische Festungen (Nimwegen, Kleve, Xanten) mit einander verband. Wenn im Juli 2011 die tausenden Fußgänger und Wanderer die Vier-Tage-Märsche in Nimwegen (immerhin 4*40 Kilometer pro Tag im Schnitt) mit Erfolg vollendet haben, gehen sie über einen Teil dieser via romana. In Nimwegen ist es die Sankt Annastraße, aber in diesen Tagen besser bekannt als die Via Gladiola. Warum können Sie sich denken.
Mit der Gladiole verbindet mich ein Haß-Liebe-Verhältnis. Einerseits hasse ich ihre Üppigkeit: es ist alles viel zu viel vom guten. Sehen Sie sich die unsagbar schöne Farben an. Mehr als genug für éine Blume, dies wunderbare rot-orange, aber warum müssen es so viele, mindestens fünf und meistens fünfzehn, an nur einem Stiehl sein? Und diese herrliche Linien und Formen! An den Blättern kann man sich, wenn man will, schneiden, aber trotzdem bildschön!
Wie im römischen Reich gibt es in meinem Lande die Gewohnheit einem Sieger Blumen zu schenken und zwar Gladiolen. Der frühere Radrennfahrer und Tour-de-France-Teilnehmer Gerrie Knetemann hat uns einen großartigen Ausdruck hinterlassen. Er sagte einmal, als er sich fast zum Tode quälte beim Versuch eine Tour-Etappe zu gewinnen: in diesem Augenblick war es für mich "der Tod oder die Gladiolen". Entweder leiden, verzagen, und aufgeben müssen, oder siegen, triumphieren und siebzehn Gladiolen in einem Bündel bekommen als Siegerpreis. Jahre später hat Louis van Gaal, ein nicht ganz unbekannter Fußballtrainer (FC Bayern kann ein Lied davon singen) diesen Spruch in Deutschland importiert.
Dicht gegen die Hinterseite unseres alten Bauernhofes lebt seit Jahren eine besondere Gladiole. Laut Madame Terra schon mehr als zwanzig Jahren. Sie verweilt zwischen mehr oder weniger verwilderten Pflanzen von denen ich den Namen schon nicht mehr weiß. Einiges Unkraut ist auch dabei. Im Juli jeden Jahres ist sie aber da! Sie streckt ihren wunderbaren Hals zum Himmel und zaubert einige grandiosen rötlich-orangefarbigen Blumen zum Vorschein. Im Herbst, wenn ich ihre dürre Blätter und längst ausgeblühten Blumen entfernt habe, verschwindet sie. Sie zieht sich zurück in die schützende Erde. Nichts von ihr läßt sich mehr blicken. Unsere Gladiole hat, wie alle andere Gladiolen auch, ein Überdauerungsorgan! So hat mir ein Fachmann das alles erklärt. Es sei eine Knolle, welche unserer Gladiole hilft den strengen Winter zu überstehen. Ach, wie gerne hätte auch ich solch ein Überdauerungsorgan!
Zwischen der Universitätsstadt Nimwegen und Kleve (am Niederrhein) führt eine fast gerade-gehende Straße. Über Donsbrüggen, Nütterden und Kranenburg. Es ist eine via romana, eine Straße welche römische Festungen (Nimwegen, Kleve, Xanten) mit einander verband. Wenn im Juli 2011 die tausenden Fußgänger und Wanderer die Vier-Tage-Märsche in Nimwegen (immerhin 4*40 Kilometer pro Tag im Schnitt) mit Erfolg vollendet haben, gehen sie über einen Teil dieser via romana. In Nimwegen ist es die Sankt Annastraße, aber in diesen Tagen besser bekannt als die Via Gladiola. Warum können Sie sich denken.
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