Dienstag, 10. September 2013
Bagatelle 198 - Unglückszahl 7
terra40, 22:16h
Jetzt, nach den Sommerferien, wo sich die Schüler jeden Morgen auf dem Landweg vor meinem Hof wieder fröhlich radelnd zur Schule begeben, denke ich manchmal zurück an meine eigene Schulzeit vor einigen vielen Jahren. Manchmal spitzt der Gedankengang sich zu auf die Zensuren und Benotung, auf die meines Erachtens unglückliche Art und Weise mit der die Lehrer meine Schulleistungen bewerteten. Dabei muß man bedenken, daß bei uns die Noten nicht wie bei Ihnen von 5 (niedrig) bis 1 (hervorragend) rangieren, sondern von 1 (eins) = undenkbar schlecht, bis 10 (zehn) = nicht zu übertreffen. Nach Meinung der Schule war ich ein typischer 7-Fall.
Wie auch immer, die Zahl 7 (sieben) hat etwas besonderes. In manchen Philosophien und ebenso vielen Astrologien, Religionen, geistlichen Strömungen und sportlichen Leibesübungen spielt die Zahl 7 eine spezielle Rolle. Ich nenne als Beispiele nur die Kabbalistik, die sieben Tage dauernde Schöpfungsgeschichte und die magische Rückennummer 14 des weltbesten Fußballers Johan Cruijff . (Für alle das das Rechnen verlernt haben, sage ich noch einmal, daß laut vielen Experten 14 2*7 gleicht.)
Für viele von uns ist die Zahl 7 eine Glückszahl. Und selbst in den empirischen Sozialwissenschaften hört man, daß die Zahl 7 etwas besonderes hat. So gibt es das Gesetz von Jost, welches besagt daß 7*3 größer ist als 3*7. (Wenn es Ihnen an einem schwülwarmen Tag fürchterlich heiß ist, ist es besser 7 Mal 3 Deziliter Wasser zu sich zu nehmen als 3 Mahl 7 Deziliter. Probieren Sie es aus, es stimmt.)
Da gibt es auch noch einen gewissen Herrn Dr. Georg Miller der behauptet haben will, daß man immer nur sieben (plus oder minus zwei) Sachen behalten kann. Das short-term-memory ließe nicht mehr zu, sagte Miller uns. Von ihm ist der Ausdruck: the Magical Number Seven.
Bei der Benotung von Schulleistungen nimmt die Zahl 7 eine undefinierte Position ein. Sie ist besser als die 6 (= genügend), aber schlechter als die 8 (gut). Eine 7 ist also mehr als genügend, aber weniger gut als gut. Wie soll man das verstehen? Die schulische Willkür läßt grüßen, würde ich meinen. Damals, als ich selber als Schüler die last ein solcher Benotung zu tragen hatte, fand ich das und auch heute ist es nicht anders. Daß die Lehrerschaft es selber auch nicht verstand, zeigt sich aus der Tatsache, daß einige unter ihnen Zwischenformen reinschmuggelten. Halbwegs zwischen die 4 und die 5 kam die 4½. Um Schüler mit einer 3 einigermaßen zu trösten, erfand man die 3+ (drei-plus). Oder andersrum: war eine 8 eigentlich zu viel des Guten, bekam der Student eine 8- (acht-minus). Sie sehen: Willkür wohin man schaut.
Nein, ich mag mich nicht beklagen, denn so schlimm war es nun auch wieder nicht, aber während meiner Schulzeit wurde ich immer von der Note 7 verfolgt. Besser gesagt: gestalkt. Wenn die Zeugniszeit gekommen war, standen etliche 7 da um in mein Zeugnis Eintritt zu halten. Und das wiederum entnahm die besseren Noten die Möglichkeit dasselbe zu tun. So war es denn fast unvermeidlich, daß man nur 7 und 7-Varianten in meinen Zeugnissen sah. Hier unten ein Beweis: ein fingiertes Zeugnis meiner IIIa-Klasse in der Realschulzeit.
"Zu wenig Variationen"schreibt jemand und das ist eine bittere, aber wahre Feststellung. Alles an mir ist einförmig und eintönig. Später werden die Leute sagen: Kennst du den Terra, derjenige der die Bagatellen schreibt? Doch, den kennen wir, wird man antworten, diesen König der Monotonie.
Selbstverständlich übertreibe ich fürchterlich. Aber es ist schon wahr, daß ich manchmal Leute beneide die etwas sehr Spezielles außerordentlich gut können. Einen Bestseller schreiben, zum Beispiel. Vieles was ich kann, wird aber mit einer 7 benotet. Das war früher in der Schule so und heute ist es nicht anders. In anderen Schulen und Klassen war die Situation vergleichbar. Überall wo ich erschien, war die 7 nie weit weg. Schlimmer ist, daß es nie aufzuhören scheint. Nehmen wir an, daß der Volkshochschulkurs "Blockflöte für Nicht-Anfänger", woran ich diesen Winter teilnehme, mit einer Prüfung abgeschlossen wird, so wird Ihnen deutlich sein mit welcher Endnote die geschätzten Lehrer meine Leistungen bewerten werden.
Schließlich stelle ich Ihnen noch einmal meine alte Grundschullehrerin vor. Das liebe Fräulein K. gibt mir die verdiente Note 10 gefolgt von wie wir sagen: een zoen van de juffrouw (ein Kuss von der lieben Frau Lehrerin). Ich habe es altmodisch auf einer Schiefertafel geschrieben. Mit Kreide. Die meisten Kinder nehmen dazu heute ihren I-pad.
Wie auch immer, die Zahl 7 (sieben) hat etwas besonderes. In manchen Philosophien und ebenso vielen Astrologien, Religionen, geistlichen Strömungen und sportlichen Leibesübungen spielt die Zahl 7 eine spezielle Rolle. Ich nenne als Beispiele nur die Kabbalistik, die sieben Tage dauernde Schöpfungsgeschichte und die magische Rückennummer 14 des weltbesten Fußballers Johan Cruijff . (Für alle das das Rechnen verlernt haben, sage ich noch einmal, daß laut vielen Experten 14 2*7 gleicht.)
Für viele von uns ist die Zahl 7 eine Glückszahl. Und selbst in den empirischen Sozialwissenschaften hört man, daß die Zahl 7 etwas besonderes hat. So gibt es das Gesetz von Jost, welches besagt daß 7*3 größer ist als 3*7. (Wenn es Ihnen an einem schwülwarmen Tag fürchterlich heiß ist, ist es besser 7 Mal 3 Deziliter Wasser zu sich zu nehmen als 3 Mahl 7 Deziliter. Probieren Sie es aus, es stimmt.)
Da gibt es auch noch einen gewissen Herrn Dr. Georg Miller der behauptet haben will, daß man immer nur sieben (plus oder minus zwei) Sachen behalten kann. Das short-term-memory ließe nicht mehr zu, sagte Miller uns. Von ihm ist der Ausdruck: the Magical Number Seven.
Bei der Benotung von Schulleistungen nimmt die Zahl 7 eine undefinierte Position ein. Sie ist besser als die 6 (= genügend), aber schlechter als die 8 (gut). Eine 7 ist also mehr als genügend, aber weniger gut als gut. Wie soll man das verstehen? Die schulische Willkür läßt grüßen, würde ich meinen. Damals, als ich selber als Schüler die last ein solcher Benotung zu tragen hatte, fand ich das und auch heute ist es nicht anders. Daß die Lehrerschaft es selber auch nicht verstand, zeigt sich aus der Tatsache, daß einige unter ihnen Zwischenformen reinschmuggelten. Halbwegs zwischen die 4 und die 5 kam die 4½. Um Schüler mit einer 3 einigermaßen zu trösten, erfand man die 3+ (drei-plus). Oder andersrum: war eine 8 eigentlich zu viel des Guten, bekam der Student eine 8- (acht-minus). Sie sehen: Willkür wohin man schaut.
Nein, ich mag mich nicht beklagen, denn so schlimm war es nun auch wieder nicht, aber während meiner Schulzeit wurde ich immer von der Note 7 verfolgt. Besser gesagt: gestalkt. Wenn die Zeugniszeit gekommen war, standen etliche 7 da um in mein Zeugnis Eintritt zu halten. Und das wiederum entnahm die besseren Noten die Möglichkeit dasselbe zu tun. So war es denn fast unvermeidlich, daß man nur 7 und 7-Varianten in meinen Zeugnissen sah. Hier unten ein Beweis: ein fingiertes Zeugnis meiner IIIa-Klasse in der Realschulzeit.
"Zu wenig Variationen"schreibt jemand und das ist eine bittere, aber wahre Feststellung. Alles an mir ist einförmig und eintönig. Später werden die Leute sagen: Kennst du den Terra, derjenige der die Bagatellen schreibt? Doch, den kennen wir, wird man antworten, diesen König der Monotonie.
Selbstverständlich übertreibe ich fürchterlich. Aber es ist schon wahr, daß ich manchmal Leute beneide die etwas sehr Spezielles außerordentlich gut können. Einen Bestseller schreiben, zum Beispiel. Vieles was ich kann, wird aber mit einer 7 benotet. Das war früher in der Schule so und heute ist es nicht anders. In anderen Schulen und Klassen war die Situation vergleichbar. Überall wo ich erschien, war die 7 nie weit weg. Schlimmer ist, daß es nie aufzuhören scheint. Nehmen wir an, daß der Volkshochschulkurs "Blockflöte für Nicht-Anfänger", woran ich diesen Winter teilnehme, mit einer Prüfung abgeschlossen wird, so wird Ihnen deutlich sein mit welcher Endnote die geschätzten Lehrer meine Leistungen bewerten werden.
Schließlich stelle ich Ihnen noch einmal meine alte Grundschullehrerin vor. Das liebe Fräulein K. gibt mir die verdiente Note 10 gefolgt von wie wir sagen: een zoen van de juffrouw (ein Kuss von der lieben Frau Lehrerin). Ich habe es altmodisch auf einer Schiefertafel geschrieben. Mit Kreide. Die meisten Kinder nehmen dazu heute ihren I-pad.
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