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Freitag, 26. Februar 2010
Bagatelle XLIV - Erinnerung
terra40, 11:16h
Vielleicht sind Sie so einer, vielleicht gar so eine, wie ich der/die gerne von sehr besonderen Anlässen und Begebenheiten eine bleibende Erinnerung hat. Ein Ferienbild das an unglaublichen Sonnenuntergängen erinnert, einen Auftrag des Autors in einem gerade gekauften Buch. Das Programm eines Klavierabends irgendwo im Urwald. Solche Sachen. Und es geschieht nicht selten, dass ich so eine teure Erinnerung nach zwanzig Jahren irgendwo in irgendwelchen Schrankecken zurückfinde und mich darüber enorm freuen kann.
Es dauert noch einige Zeit, vom heutigen Tag aus gerechnet ausgerechnet sieben Monate, dass die deutsche (aber auch die internationale) klassische Musikwelt sich an den Geburtstag eines ihrer größten Sängers erinnert. Fritz Wunderlich, geboren 1930 hätte am kommenden 26.9. seinen achtzigsten Geburtstag feiern können, wenn er nicht schon am 17.9.1966 gestorben wäre. Sie alle die mir bis hier in dieser Bagatelle begleiten, wissen wieso und warum. Er starb nach einem Unfall, mitten im Leben, auf dem Höhepunkt seines Könnens. Keine Frage, dass dieser Mozart-Operntenor und Schubert-Sänger par excellence es verdient dass man seiner gedenkt und sich an ihn erinnert.
Die Plattenfirmas (wie ich sie noch immer nenne) DGG, Decca und ECM haben jetzt in Klassik Akzente eine Aktion gestartet um die Zeit bis zum Jahrestag in September zu benützen, indem wir alle aufgefordert werden zu suchen nach scanbare (sic!) und druckbare Erinnerungen an Fritz Wunderlich. Ein Programm mit einem Autogramm des Sängers, signierte Fotos, noch besser: eine Photographie auf der der große Sänger zusammen mit Ihnen zu sehen ist, eine Plattenhülle (Plattencover sagt die DGG), derartige Erinnerungen. Wenn Sie, so wie ich, nicht über solche Schätze verfügen, was die DGG verhüte, können Sie auch einen Text einsenden, worin ihre Erfahrungen mit Fritz Wunderlichs Sangkunst geschildert werden. Zum Beispiel eine Beschreibung dieser unsagbaren Kälte welche Sie vor zwölf Jahren beim zuhören eines Winterreise-Liedes empfanden und die Sie bis heute nicht losgeworden sind.
Nichts gegen solch eine Aktion. Wenig gegen die Art und Weise mit der Plattenfirmas und verwandte Gesellschaften vom fiktiven 80. Jahrestag eines verstorbenen, großen deutschen Sängers profitieren. Aber, frag ich vorsichtig, weil ich weiß wie empfindsam einige auf mein Steckenpferd reagieren, warum wohl steht diese ganze Aktion unter dem Titel und Betreffzeile Remember Fritz Wunderlich?
Meines Wissens hat Fritz Wunderlich nichts Englisches und wenn dann sehr wenig auf Englisch gesungen. Er hat sehr wohl Haydns Schottische Lieder gesungen und zwar auf Deutsch und wunderbar wie es einem Wunderlich passt. Warum, frag ich mich, dieses unnötige Mitreiten auf einer sprachlichen Englischwelle?
Gibt es denn nichts wichtigeres um sich Sorgen zu machen? so werden einige unter Ihnen mich fragen. Und, werden diese fortfahren, was Sie anschneiden, ist doch höchstens eine Bagatelle? Dann werde ich antworten: gerade deswegen.
Es dauert noch einige Zeit, vom heutigen Tag aus gerechnet ausgerechnet sieben Monate, dass die deutsche (aber auch die internationale) klassische Musikwelt sich an den Geburtstag eines ihrer größten Sängers erinnert. Fritz Wunderlich, geboren 1930 hätte am kommenden 26.9. seinen achtzigsten Geburtstag feiern können, wenn er nicht schon am 17.9.1966 gestorben wäre. Sie alle die mir bis hier in dieser Bagatelle begleiten, wissen wieso und warum. Er starb nach einem Unfall, mitten im Leben, auf dem Höhepunkt seines Könnens. Keine Frage, dass dieser Mozart-Operntenor und Schubert-Sänger par excellence es verdient dass man seiner gedenkt und sich an ihn erinnert.
Die Plattenfirmas (wie ich sie noch immer nenne) DGG, Decca und ECM haben jetzt in Klassik Akzente eine Aktion gestartet um die Zeit bis zum Jahrestag in September zu benützen, indem wir alle aufgefordert werden zu suchen nach scanbare (sic!) und druckbare Erinnerungen an Fritz Wunderlich. Ein Programm mit einem Autogramm des Sängers, signierte Fotos, noch besser: eine Photographie auf der der große Sänger zusammen mit Ihnen zu sehen ist, eine Plattenhülle (Plattencover sagt die DGG), derartige Erinnerungen. Wenn Sie, so wie ich, nicht über solche Schätze verfügen, was die DGG verhüte, können Sie auch einen Text einsenden, worin ihre Erfahrungen mit Fritz Wunderlichs Sangkunst geschildert werden. Zum Beispiel eine Beschreibung dieser unsagbaren Kälte welche Sie vor zwölf Jahren beim zuhören eines Winterreise-Liedes empfanden und die Sie bis heute nicht losgeworden sind.
Nichts gegen solch eine Aktion. Wenig gegen die Art und Weise mit der Plattenfirmas und verwandte Gesellschaften vom fiktiven 80. Jahrestag eines verstorbenen, großen deutschen Sängers profitieren. Aber, frag ich vorsichtig, weil ich weiß wie empfindsam einige auf mein Steckenpferd reagieren, warum wohl steht diese ganze Aktion unter dem Titel und Betreffzeile Remember Fritz Wunderlich?
Meines Wissens hat Fritz Wunderlich nichts Englisches und wenn dann sehr wenig auf Englisch gesungen. Er hat sehr wohl Haydns Schottische Lieder gesungen und zwar auf Deutsch und wunderbar wie es einem Wunderlich passt. Warum, frag ich mich, dieses unnötige Mitreiten auf einer sprachlichen Englischwelle?
Gibt es denn nichts wichtigeres um sich Sorgen zu machen? so werden einige unter Ihnen mich fragen. Und, werden diese fortfahren, was Sie anschneiden, ist doch höchstens eine Bagatelle? Dann werde ich antworten: gerade deswegen.
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